Die Pressekonferenz von Bundeskanzler Sebastian Kurz und Co. löste gestern Dienstag eine Welle der Verunsicherung in der Bevölkerung aus. Veranstaltungsverbote, Schließung von Universitäten und Fachhochschulen sowie Empfehlungen zu „Home-Office“ wurden dabei angekündigt. Der entsprechende Erlass wurde für den Nachmittag in Aussicht gestellt.
Unternehmer bekam keine brauchbare Auskunft
Vom einen auf den anderen Moment war es für die Österreicher nicht mehr klar, ob die Theaterkarten für den Abend noch gültig sind, ob etwa die geplanten Kinobesuche mit Freunden von den Behörden untersagt werden oder ob die Vorlesung am nächsten Tag noch stattfinden wird. Die Telefone bei vielen Unternehmen und Organisationen begannen bereits während der Pressekonferenz zu läuten und standen bis zum Abend nicht mehr still.
So ging es auch einem Unternehmer aus Niederösterreich, der für Ende der Woche eine Großveranstaltung geplant hatte. Um die Anfragen seiner Gäste korrekt zu beantworten, die entsprechenden nächsten Schritte setzen zu können und dabei auch selbst Rechtssicherheit zu haben, wollte er in Erfahrung bringen, ab wann das angekündigte Verbot von Indoor-Veranstaltungen über 100 Personen in Kraft treten wird – doch das war leichter gesagt als getan. Es folgte ein skurriler Telefonmarathon am Dienstagnachmittag, hier ein paar Auszüge:
AGES-Hotline
“Wir sind nicht für den Erlass zuständig, wir informieren nur über das Virus.”
Gesundheitsministerium, Pressestelle
“Der Erlass ist noch nicht fertig, wir haben noch keine näheren Informationen.”
WKO-Corona-Hotline
“Die Kollegen in Niederösterreich sind gerade auf Mittagspause”; ein Rückruf erfolgte um 17 Uhr mit der Auskunft, dass es noch keine finale Information gibt.
Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Gesundheitswesen
“Wir warten selbst noch auf genauere Informationen zum Erlass. Derzeit liegen uns noch keine Informationen zu Veranstaltungsverboten vor.”
Bezirkspolizeikommando
“Wir haben das aus den Medien erfahren, aber noch keine Anweisungen erhalten. Leider erfahren wir die Dinge oftmals erst lange nach der Ankündigung.”
Unkoordinierte Regierung kostet Bürgern Geld
Nachdem bis zum Abend keine endgültige Information zu bekommen war, der Vorverkauf jedoch aufgrund der medialen Berichterstattung zum vollständigen Stillstand kam und viele Gäste die bereits gekauften Tickets zurückgeben wollten, wurde die Veranstaltung schließlich noch am selben Abend abgesagt. Die Unternehmer haben es aktuell schwer genug, auch ohne die zusätzliche Verunsicherung durch die unprofessionelle und unkoordinierte Vorgehensweise der schwarz-grünen Regierung.
Update:
Der Erlass wurde schließlich am Mittwoch veröffentlicht – mehr als 24 Stunden nach der entsprechenden Ankündigung!