Am 16. Februar soll ein neuer Film erscheinen, der schon im Vorfeld für heftige Debatten und Kontroversen sorgt. “Black Panther” heißt das Machwerk aus dem Marvel-Universum.
Wakanda und König T’Challa
Darin geht es um einen fiktiven, hochentwickelten afrikanischen Staat namens “Wakanda” und dessen König T’Challa. Dank eines Meteoriteneinschlages verfügt Wakanda über “Vibranium”, welches dem König unter anderem ermöglicht, sich in den Superhelden “Black Panther” zu verwandeln. Um dieses Vibranium zu schützen, lässt der König Wakanda unter einem riesigen Tarnschirm verschwinden und schottet sein Land auch sonst so gut wie möglich von der Außenwelt ab. Nicht einmal den armen, unterdrückten Afrikanern in seiner Umgebung hilft T’Challa mit seinem Vibranium, geschweige denn nimmt er Flüchtlinge in Wakanda auf. Wer ein tieferes Interesse an diesem Filmstoff hat, möge sich hier einlesen.
Ein afrikanischer Alt-Right-Staat?
Wir halten fest: Ein isolationistischer, ethnisch homogener Nationalstaat, der sich unter einem Tarnschild (also ganz ähnlich einer Mauer) versteckt, keine Flüchtlinge aufnimmt, strikte Handelsrestriktionen fährt, seine afrikanischen Traditionen pflegt und auch noch ganz undemokratisch von einem König regiert wird – das klingt irgendwie wie der feuchte Traum eines Alt-Right-Aktivisten. Dennoch sind die Bezahl-Schreibkräfte der Konzernmedien voll des Lobes.
Kritik von “African Americans”
Schwarze Intellektuelle und Konservative (wie z.B. Thomas Sowell, Dwayne “The Rock” Johnson und Chris Rock) bekriteln am Film, dass die Afros im Film das als “Nigger-Slang” verpönte Jamaican English sprechen, anstatt sich einer “korrekten Sprache” zu bedienen. Das wiederum impliziere, dass Schwarze etwa zu dumm seien, um ein anständiges Bühnen-Englisch zu sprechen, monieren die Kritiker.
Hitzige Diskussionen
Dieser Film scheint jedenfalls “gerade noch gefehlt” zu haben in der ohnehin schon durch die BLM-(Black Lives Matter)Proteste aufgeheizten Situation in den USA. Denn viele Schwarze können es kaum erwarten, “ihren” Superhelden endlich auf den Kinoleinwänden strahlen zu sehen – dass auch “Black Panther” letztlich von zwei alten, weißen Männern (den Comic-Ikonen Stan Lee und Jack Kirby) erfunden wurde, ficht sie dabei nicht weiter an.
So schrieb eine junge Mutter etwa in den sozialen Netzwerken, dass wohl nichts besser für die Identitätsfindung ihres sechsjährigen Buben sei, als einen schwarzen Superhelden, der eine afrikanischen Superzivilisation anführt, im Kino zu sehen. Die kritische Gegenfrage einer anderen Nutzerin, ob es nicht vielleicht besser für die schwarze Identität ihres Sohnes wäre, wenn es auch nur ein einziges, von Afrikanern geführtes Land gäbe, das “von allein auf den Beinen stehen” könnte, wurde umgehend als “Hate-Speech” gemeldet und schuldbewusst gelöscht.
Rassenunruhen ante portas?
Wie sich der Film auf das kollektive Bewusstsein der “Black Community” in den USA auswirken wird, bleibt abzuwarten. Die Vorzeichen stehen jedenfalls nicht gerade günstig dafür, dass die ständig köchelnde Giftsuppe von Diskriminierungsvorwürfen dadurch etwas abgekühlt werden könnte. Im Gegenteil verbieten sich Schwarze bereits vor Erscheinen des Films ausdrücklich “jede Kritik von Weißen” an ihrem Superhelden. Etwas originell gedacht, könnte man in diesem Film auch einen Köder sehen, der ein größeres Ereignis triggern soll. Dann wäre zumindest die PR im Vorfeld bereits als voller Erfolg für die Macher zu werten.