ÖVP-Kanzler Karl Nehammer hat sich im Rahmen seines Besuchs zur Eröffnung der Kathedrale Notre-Dame in Paris plötzlich als Friedensapostel inszeniert.
„Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“ Dieses berühmte Zitat, das angeblich vom ehemaligen deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer stammen soll, kann man nun getrost auf Nehammer übertragen. Denn gestern, Samstag, schickte der im Verbund mit der EU zuvor als „Kriegstreiber“ fungierende Bundeskanzler im Rahmen der Wiedereröffnung der durch einen Brand im April 2019 schwer beschädigten Pariser Kathedrale Notre-Dame via Staatsfernsehen Friedensbotschaften nach Österreich.
Wien als Austragungsort für Friedensgespräche
Ganz im Sinne von FPÖ-Chef Herbert Kickl, der das seit Monaten gefordert hatte, ließ er die Hörer und Seher wissen, dass er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Wien als Austragungsort für Friedensverhandlungen angeboten hätte. Durch die Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA hätten die Friedensbemühungen nämlich neue Dynamik bekommen.
Scheinheiliges Bild
Dem Beobachter bietet sich ein verwirrendes und gleichzeitig scheinheiliges Bild: War Nehammer bis vor Kurzem nicht davon abzubringen, im EU-Verbund – auch mit Geld der österreichischen Steuerzahler – weiter Waffenlieferungen in das Kriegsgebiet zu finanzieren, bemüht er sich nun, nach hunderttausenden Toten auf beiden Seiten der Konfliktparteien Russland und Ukraine, um eine friedliche Lösung?
Trump als Friedenshoffnung
Man könnte fast meinen, dass sich der ÖVP-Chef wie eine Fahne im Wind dreht, nachdem es auch ihm nicht entgangen ist, dass US-Präsident Trump sein Versprechen, Frieden in der Ukraine zu schaffen, wohl halten wird wollen. Und da will Nehammer nicht schon wieder auf der Verlierer-Seite stehen – wie bei Corona, beim mit beschlossenen Verbrenner-Aus in der EU oder bei der Abschaffung von Mann und Frau im Parlament und so weiter und so fort.