Seit Anfang diesen Jahres können auch Muslime bei der deutschen WestLB islamkonform investieren: Die "Islamic Strategie-Index-Zertifikate" sind mit dem "Islamischen Deutschland Index" gekoppelt, der aus Aktien zehn deutscher Firmen besteht, "deren geschäftliche Aktivitäten den ethischen Regeln des Islam entsprechen".
Foto: Marek Gehrmann / wikimedia / (CC BY-SA 3.0)
Um in das Prospekt aufgenommen zu werden, dürfen sich die Tätigkeiten der ausgewählten Unternehmen nicht auf "Finanzdienstleistungen mit Zinscharakter oder Derivaten, Versicherungen, Alkohol, Tabak, Schweinefleisch, Waffen, Glückspiele, Gold und Silber-Absicherungsgeschäfte oder die Unterhaltungsindustrie" beziehen. Auch dürfen weder kurzfristige Investments noch Schulden größer als 30 % des Gesamtvermögens sein. Unternehmen, die diese Kriterien erfüllen und so den "Islamischen Deutschland Index" ausmachen, sind einige der größten Vertreter der Industrie, wie der Sportartikelhersteller Adidas die Technologiegruppe Siemens, die Softwarefirma SAP, der Chemieriese BASF, das Pharmazieunternehmen Bayer, die Deutsche Post sowie die Energiefirmen E.ON und RWE.
Die islamische Zertifizierung der Produkte wurden von Mufti Abdul Kadir Barkatullah und Sheik Haytham Tamim aus London, sowie von Michael Sahel Gassner, einem islamischen Finanzexperten aus München, übernommen. Von einer Islamischen Zeitung wird die Arbeit der Finanzexperten jedoch kritisiert, da sie offenbar übersehen haben, dass das Unternehmen ThyssenKrupp durch die Tochter ThyssenKrupp Marine Systems an der Herstellung der aktuellsten maritimen Militärtechnologie beteiligt sei.
Trotz allem besteht die WestLB auf der Islamkonformität des Produktes, vor allem, da es eine wohltätige Komponente habe. während 95 % der Dividenden reinvestiert werden, werden 5 % an eine wohltätige Organisation gespendet, die vom Zentralrat der Muslime ausgewählt wird.