Schwarzafrika ist ein korrupter Kontinent. Dies beweist wieder einmal ein Mega-Finanzskandal rund um die Finanzierung des Thunfisch-Fangs in Mosambik. Nicht weniger als 850 Millionen Dollar sind in ein Projekt des staatlichen Fischerei-Unternehmens Empresa Mocambicana de Atum (EMATUM) geflossen. Die Gelder stammten aus Krediten, welche die Schweizer Credit Suisse und die russische VTB für den Ankauf einer Fischerbootflotte gewährt hatten. Mosambik gab als Besicherung eine Staatsgarantie ab.
Die schwarzafrikanischen Projektbetreiber setzten die Kreditgelder allerdings nicht für den Aufbau einer Thunfischflotte ein, sondern finanzierten von Beginn an auch Schiffe, welche für militärische Zwecke benutzt werden. So sollten neben 24 Fischerboote auch sechs Patrouillenboote „querfinanziert“ werden. Schlussendlich wurden für 635 Millionen Euro lediglich 18 Fischerboote angeschafft.
200 Millionen Euro sind in Mosambik verschwunden
Die restlichen 215 Millionen Dollar sind überhaupt verschwunden. Gleichzeitig sind auch die zu erwirtschaftenden Thunfisch-Erträge nicht umzusetzen. Ursprünglich war pro Jahr mit einem Ertrag von 200.000 Tonnen Thunfisch gerechnet worden – gefangen wurden gerade einmal 6.000 Tonnen, d.h. drei Prozent der prognostizierten Fischfang-Quote. Die Firma EMATUM hat allein 2014 nicht weniger als 25 Millionen Dollar Verlust gemacht, – die bis 2020 zurückzuzahlenden 260 Millionen Dollar hängen in der Luft. Nun möchte Mosambik die Kreditrückzahlungen erstrecken.
Solche dubiosen Finanzierungsgeschäfte sind in Schwarzafrika keine Seltenheit. Vergangenes Jahr wurde etwa im Zusammenhang mit dem Skandal rund um eine portugiesische Bank kriminelle Milliarden-Deals in Angola bekannt.