Während der neue ÖVP-Obmann Sebastian Kurz versucht, die Bundespartei auf Türkis zu trimmen, brechen in der Bündestruktur Machtkämpfe aus. Nach dem angekündigten Abgang von ÖVP-Bauernbundpräsident Jakob Auer, Langzeitnationalrat aus Oberösterreich, ist es zu einem Hauen und Stechen innerhalb der niederösterreichischen Volkspartei um die Nachfolge gekommen.
Sowohl der von Auer als Kronprinz aufgebaute Nationalrat Georg Strasser als auch der Klosterneuburger Nationalrat Johannes Schmuckenschlager, haben sich in Kandidatenposition begeben. Jetzt soll der Nöchlinger Bürgermeister Strasser offensichtlich Schmuckenschlager innerhalb des Bauernbundes ausgebootet haben, obwohl die Niederösterreicher rund um Landwirtschaftskammerpräsident Hermann Schultes Schmuckenschlager unterstützt hatten.
Schmuckenschlager gegen Schaumweinsteuer gescheitert
Johannes Schmuckenschlager, der gleichzeitig auch Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes ist, wurde von vielen ÖVP-Bauernbündlern auch innerparteilich madig gemacht. Vor allem aus den eigenen Reihen der Weinbauern machen im viele Bauernbündler immer noch zum Vorwurf, dass er die Schaumweinsteuer 2014 beim damaligen Finanzminister Michael Spindelegger nicht verhindert hat. Noch tiefer sitzt allerdings, dass Schmuckenschlager auch gegen Spindeleggers Nachfolger Hans-Jörg Schelling in Sachen Schaumweinsteuer nichts erreichen konnte.
Strasser soll jetzt Bauernbundpräsident werden, wenn es nach der Mehrheit in der ÖVP-Teilorganisation geht, gleichzeitig möchte der Schuckenschlager-Flügel seinen Kandidaten zum Nachfolger von Landwirtschaftskammerpräsident Schultes aufbauen. Weitere Beratungen dazu soll es am 12. Juli bei einer Bauernbundsitzung in Wien geben, die endgültigen Entscheidungen über das Bauernbundpräsidium sollen am 26. August fallen.