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Christian Kern tritt auch als EU-Spitzenkandidat nicht an. “Einen guten Roten erkennt man beim Abgang”, sagt man mitttlerweile zweideutig im Volksmund.

7. Oktober 2018 / 11:56 Uhr

Österreichs SPÖ: FPÖ-Gegner total im Eck – Kern und Co. eliminieren sich selbst

Besser hätte die vergangene Woche für die Freiheitlichen gar nicht laufen können: Ihre schärfsten Widersacher haben sich entweder selbst eliminiert oder wurden dabei ertappt, wie sie wider gegen jede journalistische Sorgfaltspflicht Blödsinn verbreiten.

Rote verärgert über Kerns Zick-Zack-Kurs

Da war der zweite Rückzug des Kurzzeit-Kanzlers Christian Kern in der SPÖ, als dieser auch seine Ankündigung, als EU-Spitzenkandidat für die Partei ins Rennen zu gehen, respektlos gegenüber den roten Wählern einfach sausen ließ. Der “Prinzessin mit Glaskinn”, wie Kern in einem internen SPÖ-Papier einmal bezeichnet wurde, gefielen anscheinend Kommentare auf Facebook und Twitter nicht, die verärgerte Rote zu Kerns Zick-Zack-Kurs posteten.

“Einen guten Roten erkennt man im Abgang”

FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache meinte auf Facebook, dass man “einen guten Roten im Abgang” erkenne, “aber auch der zweite Abgang ist dem roten Kern wahrlich nicht gut gelungen”.

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Von Querelen aus der eigenen Partei war dann auch die Inthronisierung von Pamela Joy Rendi-Wagner als neue SPÖ-Parteichefin begleitet worden. Nur die Gratis-Postille von Wolfgang Fellner, oe24, analysierte einen “Turbostart” der Kern-Nachfolgerin und begründete ihn mit einer fragwürdigen Wahlumfrage, die die SPÖ mit Rendi-Wagner auf 27 Prozent sah.

“Turbostart” Rendi Wagners sah nur oe24

Aufmerksame Leser fragten sich freilich, von welchem “Turbostart” da die Rede sein konnte? Denn außer oe24 hatte in den vergangenen Wochen kein anderes Institut die SPÖ in den Umfragen unter 27 Prozent. Und bei der vorletzten oe24-Umfrage kam die SPÖ unter Kern auch auf 27 Prozent.

Warum also stellt Wolfgang Fellners Blatt die Tatsachen falsch dar? Hängt es damit zusammen, dass das rote Wien der Tageszeitung Österreich gerade ein paar Millionen Euro geschenkt haben soll, wie die Kronen Zeitung berichtet?

Kinder der SPÖ-Chefin besuchen Privatschule

Pamela Rendi-Wagner selbst hat bei ihren ersten Interviews oft wie ein Zwilling von Christian Kern gewirkt. Beim Thema “Bildung” antwortete sie im Standard ausweichend, als sie auf das Versagen der Sozialdemokratie in öffentlichen Schulen hingewiesen wurde. Fadenscheinig dann ihr Argument, warum auch ihre Kinder eine Privatschule besuchen.

Nicht gerade als FPÖ-Freund gilt ORF-Moderator Roman Rafreider, der mit seinen süffisanten Kommentaren zum Tagesgeschehen über das Ziel seiner eigentlichen Aufgabe oft hinaus schoss. Jetzt hat ihn der ORF “bis auf Weiteres” vom Schirm genommen, um die Anschuldigungen seiner Freundin zu klären. Diese behauptet nämlich, Rafreider hätte sie geschlagen und bedroht. Für den Mann, der mutmaßliche Behauptungen gegen Freiheitliche gerne anfeuerte, gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

BVT: Künstlich aufgebautes Lügengebäude brach zusammen

Schließlich hat es diese Woche auch den prominentesten FPÖ-Gegner in der Medienlandschaft, Florian Klenk vom Falter, böse erwischt. Er landete mit seinem auf Twitter angekündigten “Skandal” in der BVT-Causa einen peinlichen Rohrkrepierer. Sein Vorwurf, der Generalsekretär des Innenministeriums, Peter Goldgruber, wollte vor der Hausdurchsuchung im BVT Auskunft über Ermittlungen gegen Burschenschaften erlangen, brach wie ein Lügengebäude zusammen.

Im Zuge dessen veröffentlichte das Innenministerium eine Chronologie, wie Florian Klenk in dieser Causa recherchierte (oder eher nicht recherchierte).

Staatsanwältin blamierte Opposition

Der Vollständigkeit halber sollte vielleicht nicht unerwähnt bleiben, dass die zuständige Staatsanwältin der BVT-Hausdurchsuchung, Ursula Schmudermayer, diese Woche mit ihrer Aussage im parlamentarischen Untersuchungsausschuss die gesamte Opposition blamierte, die mit einem künstlich aufgebauschten Skandal Innenminister Herbert Kickl ans Zeug flicken wollte.

Schmudermayer sagte, sie habe nicht von Personen des Innenministeriums von den Verdachtsmomenten im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) erfahren, sondern die Inhalte seien ihr schon lange, nämlich seit 2017,  bekannt gewesen. Sie habe sich auch von niemandem instrumentalisieren lassen.

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