Neue, ungewöhnliche Töne gegen die Russland-Sanktionen sind aus der “goldenen Stadt” Prag zu hören.

1. Dezember 2023 / 21:40 Uhr

Tschechien, Belgien und Italien für Lockerung der Russland-Sanktionen

Wichtige Wirtschaftszweige der drei genannten Staaten sind stark von dem Stahlblech-Import aus Russland abhängig. Bis Ende 2024 dürfen diese Importe aufgrund vertraglicher Bindungen weiterlaufen, neue Verträge dürften jedoch nicht abgeschlossen werden. Daher regt sich nun ungewöhnlich starker Widerstand gegen die bestehenden Russland-Sanktionen seitens der Europäischen Union.

Tschechischer Minister gesteht Irrweg ein

Wie die us-amerikanische Zeitung Politico berichtet, profitiert in Tschechien vor allem die Automobil-Industrie (Skoda) von den sehr vorteilhaften Rabatten bei dem russischen Metallriesen Nowolipetsk. Aber auch im allgemeinen Bauwesen wird stark auf das russische Metall gebaut. Dazu äußerte sich der tschechische Industrie- und Handelsminister folgendermaßen:

In der aktuellen Situation können wir im Bauwesen wie z.B. im Brückenbau nicht darauf verzichten. Ich bin der festen Überzeugung: Sanktionen sollten in erster Linie der Person schaden, gegen die sie gerichtet sind, und nicht der Person, die sie verhängt.

Wie Unser Mitteleuropa berichtet, gibt es ähnlich Probleme und Stimmen in Belgien und Italien.

Ein neuer sanktionskritischer Block?

Dies sind ganz neue Töne aus den Ländern. Bisweilen war lange Zeit lang Ungarn das einzige Land, das sich für eine Lockerung der Sanktionen ausgesprochen hatte, da diese laut Ministerpräsidenten Viktor Orbán mehr der eigenen Wirtschaft schaden würden als Russland. Wie unzensuriert berichtete, hat Ungarn in diesem Punkt seit dem Machtwechsel in der Slowakei einen Verbündeten gewonnen. Wenn nun drei weitere Staaten die Sanktionen wirtschaftlich in Frage stellen, formiert sich in Brüssel ein echter neuer Block, der die derzeitige Russland-Politik in Frage stellt.

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