Martin Böhm, Alice Weidel, Katrin Ebner-Steiner (von links)

AfD-Chefin Alice Weidel (Mitte) darf sich mit dem Spitzenduo der AfD Bayern, Katrin Ebner-Steiner und Martin Böhm , ebenso freuen wie mit den Kollegen in Hessen.

8. Oktober 2023 / 21:29 Uhr

Zweimal klar vor Kanzlerpartei: AfD feiert in Bayern und Hessen historische Erfolge

Die AfD hat bei den Landtagswahlen in den Bundesländern Bayern und Hessen historische Erfolge erzielt. Aktuellen Hochrechnungen von 21 Uhr zufolge landet sie beide Male auf Platz zwei und lässt damit sämtliche Parteien der auf Bundesebene regierenden „Ampel“ hinter sich. In Ländern der ehemaligen BRD hat die Alternative zuvor nie so gut abgeschnitten.

Spitzenergebnis in Hessen

In Hessen scheint der zweite Platz mittlerweile fix abgesichert zu sein. Die Hochrechnungen für ARD und ZDF geben der Partei um Spitzenkandidat Robert Lambrou im Schnitt 18 Prozent, was einen Zuwachs von fast fünf Prozentpunkten bedeutet. Noch mehr dazugewonnen hat die CDU, die mit einem Plus von sieben Prozentpunkten auf knapp 34 Prozent kommt. Eine Ohrfeige ist das Ergebnis für die ohnehin angeschlagene Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die als Landes-Spitzenkandidatin ihre Partei in Hessen auf ein historisches Tief von rund 15 Prozent führte. Noch schlechter schnitten de Grünen mit 14 Prozent ab. Die FDP dürfte mit knapp unter 5 Prozent den Einzug in den Landtag verpassen.

Bayern: Sieg im Duell mit Freien Wählern

In Bayern fiel das AfD-Ergebnis mit rund 16 Prozent etwas schwächer aus als in Hessen. Angesichts der zusätzlichen Konkurrenz der Freien Wähler (FW), die in Hessen keine Rolle spielten, ist es allerdings mindestens genau so hoch einzuschätzen. Die systemtreuen Freien Wähler hatten zuletzt in den Umfragen Auftrieb, nachdem linke Medien versucht hatten, ihren Frontmann Hubert Aiwanger ins rechtsextreme Eck zu drängen. Die FW konnten die Umfrage-Ergebnisse jedoch nicht ins Ziel bringen. Die mediale Verteufelung wog die jahrelange Stützung der CSU als kleiner Regierungspartner für tatsächlich oppositionelle Wähler nicht auf. Sie gaben der AfD ihre Stimme, die 6 Prozentpunkte zulegen konnte. Dennoch blieb auch für die FW ein Plus von knapp vier Prozentpunkten auf etwa 15 Prozent. Die CSU behauptete mit knapp 37 Prozent und fast unverändertem Ergebnis die Spitzenposition. Die Grünen kamen wie die Freien Wähler auf rund 15 Prozent. Die Kanzlerpartei SPD wurde mit knapp 8 Prozent zur Kleinpartei. Die FDP verlor mit 2,8 Prozent fast die Hälfte ihres letzten Ergebnis und wird daher auch dem bayerischen Landtag nicht mehr angehören.

Aktualisierung 9.10., 8 Uhr: Über Nacht verkehrte sich das Verhältnis der Ergebnisse von AfD und FW ins Gegenteil. Plötzlichen liegen die Freien Wähler mit 15,8 Prozent auf Platz zwei, während die AfD laut vorläufigem Endergebnis mit 14,6 Prozent Dritter ist. Wie die deutliche Verschiebung von den bereits mit hohem Auszählungsgrad unterlegten Hochrechnung aus vonstatten ging, erklären das Institut dimap und sein Auftraggeber ARD nicht.

FPÖ-Obmann Kickl gratuliert Schwesterpartei

Gratulationen zu den sensationellen Ergebnissen der AfD kamen aus Österreich von FPÖ-Obmann Herbert Kickl. „Schön zu sehen, dass patriotische Kräfte immer stärker werden“, schrieb Kickl, der zuletzt gemeinsam mit AfD-Chefin Alice Weidel eine Pressekonferenz und dem alternativen Fernsehsender AUF1 ein Interview gegeben hatte.

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Landesregierungen können weitermachen

Zwar sind die Ergebnisse ein starkes Zeichen, dass auch im Westen Deutschlands noch oppositioneller Geist vorhanden ist und die Bürger nicht gewillt sind, sich vom polit-medialen System alles gefallen zu lassen, jedoch bleibt ein deutlicher Wermutstropfen: Die Landesregierungen, die in den letzten Jahren beispielsweise die Corona-Schikanen vorbehaltlos mitgetragen haben, können weitermachen. Hessen steuert auf eine Verlängerung von Schwarz-Grün zu. In Bayern wird CSU-Ministerpräsident Markus Söder wohl erneut mit den Freien Wählern koalieren.

Wähler hielten Drohungen und Gewalt stand

Positiv für die Demokratie in Deutschland ist anzumerken, dass patriotische Wähler sich auch von Drohungen und Gewalt nicht abschrecken ließ, denen in den Tagen vor der Wahl das Spitzenduo der AfD auf Bundesebene mit Alice Weidel und Tino Chrupalla ausgesetzt war. Während Weidel aufgrund eines akuten Vorfalls den Familien-Wohnsitz verlassen musste, wurde auf Chrupalla bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bayern offenbar ein Anschlag mit einer Nadel bzw. Spritze verübt.

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