Es geht weiterhin drunter und drüber in der SPÖ.
Kein Hearing vor Parteimitgliedern
Obwohl von den 73 Kandidaten für den SPÖ-Chefsessel nur drei übriggeblieben sind, nämlich Noch-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und ihre Herausforderer, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der linkslinke Bürgermeister aus Traiskirchen in Niederösterreich, Andreas Babler, kommt die SPÖ nicht zur Ruhe.
Heute, Donnerstag, wollte das Parteipräsidium beschließen, dass sich die drei Kandidaten einer Anhörung bei den Parteimitgliedern stellen sollten. Doch das sogenannte Hearing kommt nicht zustande.
Wie im Lied „Zehn kleine Negerlein“
Doskozil soll dafür verantwortlich sein, er wolle nicht an einer solchen Veranstaltung teilnehmen. Und wie beim Domino erklärte Rendi-Wagner sofort, dann auch auf die Anhörung verzichten zu wollen, denn ein Zweier-Auftritt mit Babler hätte keinen Sinn.
Doskozil gab keine Stellungnahme zu seiner Ablehnung ab. Vermutet wird jedoch, dass die Stimmprobleme des Burgenländers dafür verantwortlich sein könnten.
Kein Einstiegs-Erfolg für Babler
Doch auch Babler musste eine Abfuhr einstecken. Statt eines Einstiegs-Erfolgs ging er mit einem Misserfolg nach Hause, denn sein „Fairness-Abkommen“ wurde laut Rendi-Wagner nicht einmal thematisiert. Sie brauche es nicht, da sie sich ja nicht in einem Wahlkampf befinde. Deshalb will die jetzige SPÖ-Chefin auch nicht, wie ihre Gegner, „auf Tour“ gehen. Sie hätte „eine Fülle von Terminen“ – als Parteichefin in den Bundesländern.
Völlige Entgleisung
Es bleibt daher spannend bis 3. Juni, wenn der außerordentliche Parteitag in Linz über die Bühne geht. Und unterhaltsam, wenn die SPÖ beinahe täglich zeigt, dass sie nicht einmal die eigene Obmann-Wahl professionell organisieren kann. Keine Visitenkarte für den Anspruch, Regierungsverantwortung tragen zu wollen.