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Den Span im eigenen Auge sieht man nicht: Der kommunalpolitische Sprecher der SPÖ, Andreas Kollross (Bild), kritisiert Praktiken, die sein roter Parteikollege Michael Ludwig in Wien hemmungslos einsetzt.

11. Jänner 2023 / 18:24 Uhr

Schizophren: SPÖ wettert gegen Mieterhöhungen, erhöht aber ungeniert Gemeindebau-Zins

Im Herbst war die Aufregung in Wien groß, sodass sogar der ORF titelte: „Aufregung im Gemeindebau“. Was war geschehen?

Größter Hausverwalter Europas

Die seit mehr als 100 Jahren rot geführte Stadt Wien ist nicht nur Hauptstadt Österreichs, sondern auch die größte Hausverwaltung Europas. Sie betreibt mit ihrer 100-Prozent-Tochter „Wiener Wohnen“ 13.441.914 Quadratmeter Wohnfläche in 220.000 Gemeindewohnungen.

500.000 Menschen leben in diesen 1.811 Wohnhausanlagen, somit mehr als ein Viertel der Wiener. Die Einwohner von Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Eisenstadt zusammen könnten in den Wiener Gemeindebauten knapp unterkommen.

Gewaltige Mietpreiserhöhung in Gemeindebauten

Im dritten Quartal 2022 erhöhte Wiener Wohnen die Mieten in den Gemeindewohnungen um sage und schreibe 3,8 Prozent, während die Mietpreise für Genossenschaftswohnungen im gleichen Zeitraum einschließlich Betriebskosten nur um 1,2 Prozent angehoben wurden.

Im Oktober erhöhte die Stadt Wien dann bei rund 600 Gemeindewohnungen die Mietpreise gleich noch einmal, nämlich um 50 bis 200 Euro pro Monat mehr.

Dreist: Jammern über höhere Genossenschafts-Mieten

Und die dafür verantwortliche SPÖ fordert heute, Mittwoch, ungeniert einen „Schutzschirm“ für Mieter vor Mietpreissteigerungen. Denn „tausende Mieter hätten im Dezember ihre neuen Vorschreibungen bekommen, mit Mieterhöhungen von bis zu 35 Prozent“, berichtet der kommunalpolitische Sprecher der SPÖ, Andreas Kollross, der auch Bürgermeister und Vorsitzender des sozialdemokratischen Gemeindevertreterverbands ist.

Die Wiener FPÖ entlarvt die Doppelmoral:

Während der SPÖ-Abgeordnete Kollross vor steigenden Mieten im gemeinnützigen Wohnbau warnt, erhöht sein Parteigenosse Bürgermeister Ludwig in seinem Einflussbereich genau diese Mieten um mehrere hundert Euro pro Monat.

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