Herbert Kickl wurde heute, Samstag, zum 14. Parteiobmann der Freiheitlichen gewählt. Die Blauen demonstrierten Einigkeit und stimmten mit 88,24 Prozent für ihn.
Wahl „mit Demut“ angenommen
Kickl, auch Klubobmann im Parlament, nahm die Wahl „mit Demut“ an. Er wolle kein Nachlassverwalter sein, sondern ein Anführer, der die FPÖ zu Erfolgen führt. Kickl zeigte sich von der Einigkeit bei diesem außerordentlichen Parteitag in Wiener Neustadt beeindruckt. Wörtlich sagte er in Richtung ÖVP:
Soweit können sie uns gar nicht auseinandersetzen, auch mit den Corona-Maßnahmen nicht, um uns zu spalten.
Seine Wahl zum Parteichef wurde von den Delegierten mit tosendem Applaus gefeiert.
Unzensuriert hat ein paar Meinungen der Delegierten eingeholt:
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Eine Übergabe in Freundschaft
Tosenden Applaus bekam auch der zurückgetretene FPÖ-Obmann und Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer. In einer beeindruckenden Rede meinte er:
Eines hat mich in dieser Partei immer gestört: Dass die Obmänner im Streit gegangen sind oder von der Partei ausgeschlossen wurden. Das ist diesmal anders. Diesmal wird in Freundschaft übergeben.
Das Schiff der FPÖ sei nun wieder flott, so Hofer, „wählen wir einen neuen Kapitän“. Kickl griff später diesen Begriff von Hofer auf und sagte in Anlehnung an die derzeit laufende Fußball-Europameisterschaft, dass auch Hofer auf dem Spielfeld weiter eine wichtige Rolle einnehmen werde, er, Kickl, würde heute nur zum neuen Kapitän einer hervorragenden Mannschaft gewählt. Und weiter:
Wir gehen nicht auf den Platz, um auf ein Unentschieden zu spielen. Wir gehen auf den Platz, um gemeinsam zu gewinnen.
Hofer als Bundespräsidentschafts-Kandidat
Kickl appellierte an Hofer, nochmals als Bundespräsidentschafts-Kandidat anzutreten, denn Hofer sei ein „anderes Kaliber in der Hofburg“, das es nun brauche, angesichts des Schweigens von Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu vielen Themen.
Einblick in Kickls Privatleben
Erstmals gab Kickl in seiner mitreißenden, eineinhalbstündigen Rede Einblick in sein Privatleben. Er sei in einer Arbeitersiedlung in Radenthein in Kärnten aufgewachsen und habe miterlebt, was es für Menschen bedeute, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Das habe ihn geprägt und dafür gesorgt, dass er immer bodenständig geblieben ist.
Gegenpol zu “Lüstlingen der Macht”
Dass er nun als Parteiobmann gewählt wurde, gebe ihm auch Macht. Aber Macht sei für ihn niemals der Zweck, sondern nur Mittel zum Zweck, um die Menschen und ihre Arbeitsplätze zu schützen, ihre Freiheit zu verteidigen und vieles mehr. Er wolle ein Gegenpol zu den „Lüstlingen der Macht“ in der derzeitigen Bundesregierung sein.