Unglaublich aber wahr. Ein palästinensisches Gericht im Gaza-Streifen hat nun festgestellt, dass unverheiratete Frauen nicht ohne die Erlaubnis eines männlichen Vormunds reisen dürfen. Das ist dann meist der Vater oder ein Bruder.
Hamas verantwortlich für strenge Scharia-Regelung
Laut Experten liegt aufgrund des Wortlauts des Urteils der Schluss nahe, dass es auch auf verheiratete Frauen Anwendung findet. Diese Zustände erinnern an die Situation in Saudi-Arabien. Hier wurden Frauen bis 2019 wie Minderjährige behandelt. Der Gaza-Streifen mit seinen rund zwei Millionen Einwohnern wird seit 2007 von der streng islamischen Hamas kontrolliert. Die Europäische Union führt diese Vereinigung als terroristische Organisation.
Reiseeinschränkung bei Männern wesentlich geringer
Das Scharia-Gericht erklärte zusätzlich, dass volljährige Männer von ihren Vätern oder Großvätern an einer Reise gehindert werden können. Allerdings ist das Gesetz bei Männern wesentlich weicher. Sie müssen nicht extra um Erlaubnis bitten, und die Verwandten müssen einen Rechtsweg bestreiten, um das männliche Familienmitglied an der Reise zu hindern.
Schweigen im österreichischen Außenministerium
Für den Leiter des Obersten Gerichtlichen Rates, Hassan al-Jojo ist das Urteil ausgewogen und, was noch viel wichtiger ist, im Einklang mit islamischen und zivilen Gesetzen. Er zeigte sich unverständig gegenüber der westlichen Kritik. Das österreichische Außenministerium hat sich nicht eingemischt, obwohl es doch propagiert hat, die internationale Verteidigung von Frauenrechten hochzuhalten.