Auch das gibt es in der aktuellen Coronavirus-Krise: Ein Spital klagt darüber, dass die laufenden Coronavirus-Fälle zu wenig Auslastung und damit einen Millionenverlust für den Spitalserhalter bringen. Diese Situation findet derzeit im Schweizer Kanton Thurgau statt. Das Kantonsspital Frauenfeld, Eigentümer ist die Spital Thurgau AG, beklagt mangelnde Fallzahlen. Obwohl man den Normalbetrieb aufgrund der weltweiten Corona-Gesundheitskrise total zurückgefahren habe, um für die Versorgung der Virus-Infizierten vorbereitet zu sein, würden diese nicht kommen.
Lediglich bis zu zehn Personen mit Corona-Verdacht würden derzeit zu den Testung in die eigens dafür eingerichtete Notfallaufnahme kommen. Bei 90 Prozent würde sich der Verdacht nach entsprechenden Untersuchungen als unbegründet erweisen. Und auch bei positiv auf Corona getesteten Personen würden die wenigsten einen Spitalsaufenthalt benötigen.
Gerade einmal sechs Corona-Patienten
Aufgrund dieser Situation seien momentan lediglich sechs Patienten wegen einer Coronavirus-Infektion im Kantonsspital in Behandlung. Fünf davon seien laut Klinikmanagement allerdings an ein Beatmungsgerät angeschlossen und würden als schwere Fälle gelten.
In der Vergangenheit seien seit Ausbruch des Coronavirus in diesem Kantonsspital insgesamt drei Patienten verstorben. Und noch eines stellt das Spital klar: Alle aufgetretenen Fälle würden Personen mit einem Lebensalter von mehr als 70 Jahren umfassen.
Militär lieferte umsonst 200 Feldbetten an
Vor knapp zwei Wochen war die Lage für Gesundheitsbehörden und Krankenhausführung noch eine andere. Damals wurde sogar veranlasst, dass das Schweizer Militär 200 Feldbetten ins Krankenhaus liefert, die für einen großen Patientenansturm reserviert waren. Bisher wurden diese rasch herbeibeschafften Notbetten aber nicht gebraucht. Derzeit sind auch im Normalbetrieb insgesamt 140 Betten des Spitals nicht belegt.
Zusätzliches Personal, das nach den Vorgaben der kantonalen Gesundheitsbehörden für den Coronavirus-Krisenfall eingestellt wurde, wurde bisher nicht gebraucht. Derzeit sind viele Spitalsmitarbeiter sogar in Kurzarbeit. Täglich fallen Verluste aufgrund der Vorbereitung auf die Coronavirus-Seuche von einer Millionen Schweizer Franken allein in diesem Kantonsspital an.