Obwohl sich immer mehr zeigt, dass die Krankheit, die das Coronavirus auslöst, vor allem für schwächliche und gebrechliche Personen gefährlich ist, zeigen die weltweiten Vorbeugemaßnahmen schon jetzt Folgen für die Weltwirtschaft. So ist die Nachfrage aus China bereits zurückgegangen, vor allem der Maschinenbau und die chemische Industrie sind in Österreich und der Bundesrepublik Deutschland davon betroffen.
China ist für Österreich der fünftwichtigste Handelspartner, in Asien der wichtigste. Das Handelsvolumen betrug 2018 rund 13,17 Milliarden Euro und ist damit dreimal so groß wie mit Japan und sechsmal so groß wie mit Südkorea. Wirtschaftsforscher gehen davon aus, dass Österreichs Wirtschaft im Umfang von 1,1 Milliarden Euro betroffen sein könnte. Laut IHS-Chef Martin Kocher beläuft sich das aktuell prognostizierte Minus maximal auf 0,1 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Produktionsauslagerung als Problem
Problematisch ist die Situation für jene Firmen, die Teile oder die vollständige Produktion nach China ausgelagert haben, denn die Zulieferungen aus China fallen aus oder verzögern sich. Da die Transportwege von dort nach Europa drei bis vier Wochen in Anspruch nehmen, werden die Auswirkungen erst demnächst spürbar.
Doch nicht alle Betriebe haben ihre heimischen Arbeiter in die Arbeitslosigkeit entlassen und dafür weitestgehend rechtloser chinesischer Arbeiter in China für die Produktion ihrer Waren eingespannt. So der Schreibgerätehersteller Lamy. Er produziert ausschließlich in Heidelberg. Das soll so bleiben, auch wenn das China-Geschäft wegen des Coronavirus schwächelt und der Markt für Schreibwaren grundsätzlich schwieriger geworden ist, wie die Welt aktuell berichtet. Wer regional verankert ist, sowohl Lieferanten als auch Kunden national rekrutiert, dürfte jedenfalls deutlich besser durch die beginnenden Schwierigkeiten kommen. Viele Kostenvorteile der Auslagerung der Produktion nach China dürften sich jetzt in Luft auflösen.