Keine politischen „Steher“ hat Werner Kogler offensichtlich in seine Partnerschaft mit der ÖVP in die neue schwarz-grüne Bundesregierung gebracht. In einem Interview mit der Tageszeitung Standard etwa, gibt sich Koglers Vizeparteiobmann Stefan Kaineder unverbindlich und gegenüber dem ÖVP-Machtanspruch offensichtlich unterwürfig.
Grüner redet ÖVP-Dominanz schön
Kaineder, nach gerade einmal drei Monaten als Nationalrat aktuell zum Nachfolger von Rudi Anschober als Landesrat in Oberösterreich gekürt, fertigte den Standard-Redakteur Markus Rohrhofer im Linzer Musiktheater-Cafe in knapp 20 Minuten ab.
Auf die Frage des Redakteurs, ob der aus einer ÖVP-Familie stammende Theologe Kaineder nicht besser bei den Türkisen aufgehoben wäre, antwortet der grüne Neo-Landesrat reichlich weltanschauungsfrei folgendes:
Für mich war Politik eine Option. Ich war immer ein umtriebiger Typ. Und ich wollte dann ins Tun kommen. Die drängendste Frage ist nun einmal, wie wir es schaffen, unseren Planeten zu retten. Und da ist man dann schnell bei grüner Politik.
Und zur mageren Bilanz der jüngsten Regierungsklausur wird der studierte Gottesmann geradezu schnippisch:
Ich war nicht dabei und Sie vermutlich auch nicht. Ich gehe aber davon aus, dass da sehr intensiv über das Regierungsprogramm und die Details diskutiert wurde. Türkis und Grün sind natürlich zwei grundverschiedene Parteien. Und da ist das Einschwingen auf einen gemeinsamen Weg nicht immer so leicht. Das ist ein Verhandlungsprozess.
Nicht einmal die CO2 Steuer bzw. ökologische Steuerreform ist fix
Für den „Super-Pragmatiker“, mit dem Hang zur Macht, ist offensichtlich nicht einmal die CO2 Steuer beziehungsweise die ökologische Steuerreform fix. Dort verweist er auf verschiedene Ansätze und die „Experten“. Und nicht einmal zur Sicherungshaft oder zum Kopftuchverbot von Seiten der ÖVP, hat Kaineder eine Haltung. Ihm fällt dazu nur ein, dass er mit roten Linien, Bünden und Lagern als Vertreter einer neuen Generation in der Politik nichts anfangen könne.