Bekanntlich ist die Kronen Zeitung wegen der sogenannten “Ibiza-Affäre” auf die FPÖ nicht gut zu sprechen. Nur kam es mittlerweile zwischen Strache samt Gattin und der FPÖ zum endgültigen Bruch und die Wogen ob seines inzwischen allseits bekannten Gebarens werden sich langsam glätten. Zumindest was die FPÖ betrifft. So lautete die Schlagzeile auf krone.at vor wenigen Tagen „Neue Wien- Umfrage: FPÖ hat sich halbiert, keine Mehrheit gegen SPÖ“ und weiter „Guten Zeiten für Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), schlechte für FPÖ-Landesparteichef Dominik Nepp“. Das wird wohl bald Schnee von gestern sein und warum dem so ist, ist schnell erklärt.
Wähler werden eine FPÖ ohne Strache nicht mehr abstrafen
Die Wähler, die bedingt durch “Ibiza” und dann durch den Spesenskandal rund um Strache zur Hälfte ins türkise Lager und zur anderen Hälfte bei den letzten Wahlen zuhause blieben, werden wohl keinen Grund mehr sehen, jetzt die FPÖ weiter abzustrafen. Insbesondere, weil das Resultat ihres Protestes letztlich nur den Grünen zugutekommt. Und noch dazu, wo “Strache-Getreue” bereits eine eigene Fraktion in Wien gebildet haben. Dort sind die verbliebenen Strache-Fans gut aufgehoben, man wird ja sehen, was da noch kommt. Die Suppe ist jedenfalls noch lange nicht gegessen.
Führungswechsel in Wiener FPÖ kam unvorhergesehen
Bedingt durch den raschen Führungswechsel an der Wiener Parteispitze – Johann Gudenus trat ja ab – liegt die Verantwortung jetzt bei seinem Nachfolger Dominik Nepp. Natürlich hat der junge Politiker nicht den gleichen Bekanntheitsgrad wie sein Gegenüber Michael Ludwig, denn nicht umsonst werden die Parteispitzen ja meistens während den Legislaturperioden ausgetauscht, damit der jeweilige Nachfolger sich profilieren kann. Das war auch beim Wechsel von Bürgermeister Michael Häupel zu Ludwig nicht anders.
Dominik Nepp gewinnt laufend an Sympathien
So kann der neue geschäftsführende Landesparteiobmann der FPÖ in Wien nur gewinnen. Denn je länger er seine jetzige Position bekleidet, desto mehr wird sich sein Bekanntheitsgrad erhöhen. Und je mehr die Menschen seine – im Gegensatz zu Strache – ruhige und besonnene Art Politik zu machen, schätzen lernen, desto mehr werden die Leute erkennen, dass Nepp genau der Politiker ist, dem man gerne vertraut.
Problemlösungskompetenz ist in Wien mehr denn je abseits inhaltsleerer Phrasendrescherei gefragt. Gewiss, ob die FPÖ an das Ergebnis der letzten Wahl herankommt, steht in den Sternen, doch eines ist sicher: Mit Dominik Nepp an der Wiener Parteispitze kann die FPÖ nur gewinnen. Und das wird sie auch.