Eine Anfragebeantwortung im Zusammenhang mit einem mutmaßlich anarchistischen, linksextremistischen Anschlag auf die Tiroler FPÖ-Zentrale hat zu einer interessanten Beurteilung des Übergangs-Innenministers Wolfgang Peschorn geführt. Der ÖVP-nahe Innenminister ortet eine intellektuelle und ideologische Verflachung in der österreichischen Anarchistenszene:
Generell lehnen autonom-anarchistische Szenen feste Strukturen ab und organisieren sich primär in losen Gruppierungen, Plattformen um Bezugsgruppen, die sich spontan/kurzfristig zu Aktionen zusammenfinden. Im autonom-anarchistischen Spektrum ist seit Jahren eine Verflachung der intellektuellen und ideologischen Grundlagen evident. Ideologie wird zunehmend durch eine weitgehend ideologiefreie Form der „Erlebniskultur“ ersetzt.
Ob Peschorn etwa fortgesetzte Sachbeschädigungen als „weitgehend ideologiefreie Form der “Erlebniskultur” definiert, war der Anfragebeantwortung zwar nicht zu entnehmen, ist aber naheliegend.
68 linksextremistische Straftaten allein in Tirol
In den Jahren 2017, 2018 und im ersten Halbjahr 2019 wurden im Bundesland Tirol insgesamt 68 linksextremistische Straftaten festgestellt. Dabei machen Sachbeschädigungen gemäß § 126 Strafgesetzbuch (StGB), wohl von Peschorn als „weitgehend ideologiefreie Form der “Erlebniskultur” mit 48 Fällen den überwiegenden Anteil an den linksextremistischen Straftaten aus.
Es folgt schwere Sachbeschädigung gemäß § 126 StGB mit insgesamt weiteren sieben Fällen. Vier weiterer Fälle umfassen Sachverhalte des Diebstahls gemäß § 127 StGB.