Wenige Wochen vor Weihnachten gab es für die SPÖ-Mitarbeiter in der Bundesgeschäftsstelle in der Wiener Löwelstraße eine Hiobsbotschaft. Bei einer Betriebsversammlung am Montag gaben SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner und Geschäftsführer Christian Deutsch bekannt, dass von den 102 (!) Mitarbeitern, 27 – also jeder Vierte – zur Kündigung angemeldet wird. Wenige Tage vorher wurde bekannt., dass der ehemalige SPÖ-Nationalratsabgeordnete Dietmar Hoscher, der es wohl allein durch seine besondere Qualifikation zum Casinos-AG-Vorstand gebracht hatte, als „Entschädigung“ für seine vorzeitige Vetragsauflösung heuer unter anderem eine Urlaubsabgeltung in der Höhe von 600.000 Euro für 108 Tage erhalten hat. Der SPÖ-nahe Politikberater Rudolf Fußi meint dazu:
SP-Bonze Hoscher kriegt pro Tag Urlaub rund 6.000 EUR ausbezahlt. Mehr als 600.000 Euro für 108 Tage. Wer hat Euch allen eigentlich ins Hirn geschissen?
Auch in der gestern, Dienstag, stattgefunden Sondersitzung des Nationalrates wurde dieser unverschämte Griff in den Geldtopf hart kritisiert. So fragte sich der FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker:
Auch in der Causa Casinos gibt es einen solchen Punkt, denn der geschasste Casag-Vorstand Hoscher hat sich für das Jahr 2019 noch eine Gewinnbeteiligung von 500.000 Euro und eine Urlaubsabfindung für 100 Tage von 600.000 Euro auszahlen lassen – wie viele Mitarbeiter hätte da die SPÖ wohl retten können?
Überhaupt war die von der SPÖ (!) initiierte Sondersitzung ein Schuss ins Knie, waren doch die Casinos stets fest in der Hand des rot-schwarzen Proporzes. Bekannt wurde in dieser Sitzung auch, dass Hoscher für kurze in der Nationalbank tätig war. Der große Vorteil für ihn: Er wird in den Genuss der Sonderpensionregelung der Nationalbank kommen, wie Herbert Kickl in seiner Rede ausführte:
Kann das sein, dass Herr Hoscher in der Nationalbank auch einem ganz elitären Klub angehört, einem elitären Klub, der sich dadurch definiert, dass Leute, die karenziert werden, wenn sie von der Nationalbank ausscheiden und woanders hingehen, gleichzeitig das unglaubliche Privileg haben, im Bonzen-Pensionssystem der Nationalbank zu bleiben, und wenn sie dann eines Tages in Rente gehen, dann haben sie ein wunderbares rot-schwarzes Bonzen-Pensionsruhekissen, für das sie keinen Tag in der Nationalbank gearbeitet haben?
Dass diese Sondersitzung ein Schuss ins Knie war, erkannte auch Fußi, wie einem Kommentar auf Twitter zu entnehmen ist:
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