Das Dauerthema Aggression und Gewalt gegenüber den Bediensteten in den öffentlichen Wiener Spitälern scheint überhand zu nehmen. Eine durch die Personalvertretung in Auftrag gegebene Großstudie unter den 30.000 KAV-Bediensteten hat ein erschreckendes Ergebnis zu Tage gebracht. Bei einem Rücklauf von 7.260 ausgefüllten Fragebögen, das sind rund 25 Prozent, bilden die Ergebnisse eine besorgniserregende Situation ab. Nicht weniger als 85,4 Prozent der Befragten hatten schon massive Aggressionserfahrungen mit Patienten im Dienst. Und ganze 61,6 Prozent wurden in den letzten zwölf Monaten im Zuge der Ausübung ihres Berufes Opfer von tatsächlicher Gewalt.
Verbalattacken und Schläge gegen Spitalsbedienstete
Die Aggressions- und Gewaltausbrüche von Patienten und ihren Begleitpersonen reichen von Verbalattacken bis hin zu Schlägen gegen Spitalsbedienstete. Haupt-Tatorte sind die Notfallambulanzen und die psychiatrischen Abteilungen an den diversen Standorten. Das etwas hilflose KAV-Management setzt weiter auf sogenannte „Deeskalations-Schulungen“. Erst für nächstes Jahr ist nach einer Sicherheitsprüfung ein weiteres Maßnahmenpaket angekündigt.
FPÖ-Forderung nach Konsequenzen für Gewalttäter
Während das rot-grüne Wien bei einem konsequenten Vorgehen gegen Gewalt gegenüber Spitalsbediensteten zögert, hat die FPÖ bereits umfangreiche Maßnahmen in Antragsform im Nationalrat eingebracht. So wird in dem Antrag, den FPÖ-Parteiobmann Norbert Hofer, Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak und Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch eingebracht haben, unter anderem ein 100-prozentiger Kostenersatz gegenüber der Gesundheitseinrichtung bzw. der Sozialversicherung durch Personen, die gegenüber Angehörigen der Gesundheitsberufe im Rahmen einer Behandlung verbal gefährliche Drohungen abgeben oder physisch gewalttätig werden, gefordert.