Erste Konsequenzen in der SPÖ nach der gestrigen Wahlniederlage: SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda nimmt den Hut und verlässt die Löwelstraße als sozialdemokratischer Parteimanager. Er hat über diesen Schritte heute, Montag, am Vormittag die SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner unterrichtet:
Thomas Drozda hat mich heute Vormittag über seine persönliche Entscheidung informiert, sich als SPÖ-Bundesgeschäftsführer zurückzuziehen. Diese Entscheidung habe ich mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Ich möchte mich bei Thomas Drozda an dieser Stelle für sein persönliches Engagement, sein Vertrauen und seine große Unterstützung herzlich bedanken.
Drozda war nicht nur seit 2018 SPÖ-Bundesgeschäftsführer, sondern auch persönlich mit Rendi-Wagner befreundet, deren Mann Michael Rendi Kabinettschef von Drozda als Kultur- und Medienminister 2016 bis 2017 gewesen ist. Als Abgeordneter will Drozda im SPÖ-Parlamentsklub verbleiben. Rendi-Wagner:
Ich bin froh und dankbar, dass er mir als Freund und Kollege sowie dem SPÖ-Parlamentsklub als Nationalratsabgeordneter mit seiner Erfahrung und Expertise erhalten bleibt.
Aufstand in SPÖ-Landesgruppen Tirol, Niederösterreich und Steiermark
Mittlerweile scheint es mit dem Abgang Drozdas als SPÖ-Parteimanager aber nicht getan. Aus den Landesgruppen Tirol, Niederösterreich und Steiermark gibt es Kritik an Rendi-Wagner und der SPÖ-Bundespartei. Vor allem die einflussreichen niederösterreichischen und steiermärkischen Landesorganisationen der SPÖ und deren Meinung ist für Rendi-Wagner überlebensnotwendig. Der SPÖ-Chef von Niederösterreich, Franz Schnabl, kritisiert Rendi-Wagners Abgehobenheit von der Parteibasis und den Sorgen der Mitglieder und Wähler. Und der steirische SPÖ-Chef Michael Schickhofer hat überhaupt bis auf Weiteres seine Bundesfunktionen in der Partei ruhend gestellt.
Der vom rechten SPÖ-Flügel kommende Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer wiederum fordert eine fundamentale Kurskorrektur innerhalb der Sozialdemokraten.