Die FPÖ hat eine Petition für den Erhalt der 13. Familienbeihilfe gestartet. Frauensprecherin Carmen Gartelgruber übt in einer Pressekonferenz Kritik an der ÖVP, die diese im letzten Wahlkampf mit großen Worten propagiert und als Wahlzuckerl eingeführt habe, nun aber wieder davon abrücke und sie in der Spardebatte sofort zur Disposition stelle. Die 13. Familienbeihilfe sei zu Schulbeginn im September eine wichtige Unterstützung: "Hier zu sparen, heißt Familien bewusst zu schädigen."
Es brauche Rahmenbedingungen, damit Familien nicht in die Armut gedrängt werden, wenn sie mehr als ein Kind haben wollen, erklärte Familiensprecherin Anneliese Kitzmüller. Sie kritisierte auch die Pläne, Familien Bargeld wegzunehmen und ihnen anstatt dessen (verpflichtende) Kindergartenplätze anzubieten: "Jede Familie muss selbst entscheiden können. Man versucht, die Familien in eine Richtung zu drängen, die sie nicht wollen." Bevor man seine wohltätige Ader Richtung Griechenland entdecke, sei es nötig, unsere Familien zu unterstützen.
FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch-Jenewein rückte den neuerlichen Anschlag auf die Familien in einen gesellschaftspolitischen Zusammenhang: "Die Familie als Keimzelle der Gesellschaft wird sehr oft als antiquiert gesehen. Das hat begonnen mit den 68ern über Adorno, Horkheimer bis zur Frankfurter Schule, und leider ist es in den Köpfen mancher sozialdemokratischer Sozialromantiker immer noch verhaftet." So sei es auch nicht verwunderlich, dass Frauenministerin Heinisch-Hosek vor kurzem gesagt habe, das Daheimbleiben von Frauen dürfe nicht länger subventioniert werden.
Jugendliche wollen Vater-Mutter-Kinder-Familie
Dem entgegengesetzt würden die meisten Jugendlichen das klassische Bild von Vater, Mutter und Kindern anstreben. Die Politik, so Belakowitsch-Jenewein, müsse den Menschen die Möglichkeit geben, ihre Lebensträume auch zu verwirklichen. Das Familienbild habe sich wohl verändert – "Frauen drängen immer mehr in den Arbeitsmarkt. Viele, weil sie wollen; die meisten, weil sie müssen" -, gerade der Umstand, dass sehr häufig noch drei Generationen unter einem Dach leben, zeige jedoch, dass das Modell Familie nach wie vor lebendig sei.
Präsentierten die Petition zum Erhalt der 13. Familienbeihilfe: Die Abgeordneten Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Anneliese Kitzmüller und Carmen Gartelgruber (von links).
Die FPÖ-Frauen erinnerten daran, dass die 13. Familienbeihilfe nicht einmal den Wertverlust abdeckt, der in Jahren ohne Erhöhung durch die Inflation entstanden ist. Die Regierungsparteien hätten sich bewusst gegen die Valorisierung und für die 13. Familienbehilfe entschieden, weil es nun leichter sei, sie einfach wieder abzuschaffen, anstatt generell zu kürzen. Die geplante Streichung der 13. Familienbeihilfe sei nur ein erster Schritt, den es aufzuhalten gelte. Als nächstes stünde des Pflegegeld zur Disposition, das durch Sachleistungen ersetzte werden soll, sodass sich viele Familien die Pflege zu Hause nicht mehr leisten können.
(Foto auf der Startseite: © Rolf van Melis / PIXELIO)