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19. Juni 2012 / 11:11 Uhr

ORF will in dubioses Medienquartier St. Marx ziehen

Interessante Verflechtungen haben Medienberichte der beiden Mediaprint-Blätter Kurier und Krone rund um die Media-Quarter-Projekte im Wiener Stadtteil St. Marx zu Tage gebracht. So soll es rund um Gründstückdeals zu merkwürdigen Vorgängen gekommen sein. Mitbeteiligt ist auch Rakhat Aliyev, der in seinem Heimatland wegen Mordes verurteilte ehemalige kasachische Botschafter in Wien, der bereits einen Untersuchungsausschuss des Parlaments beschäftigt hat. Da nun auch der Staatsrundfunk ORF nach dem Wunsch seines Generaldirektors Alexander Wrabetz unbedingt nach St. Marx ziehen will, erhält das Projekt zusätzliche Brisanz. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl möchte nun in einer Anfrage an das für den ORF zuständige Bundeskanzleramt wissen, inwieweit auch die Politik ihre Hände im Spiel hat.

Spur einer beteiligten Firma führt zu Aliyev

So soll nach Medienberichten an der Media Quarter Marx Errichtungs- und Verwertungsgesellschaft eine VBM Beteiligungsmanagement GmbH zu 60 Prozent beteiligt sein. Diese VBM wurde wiederum mit 1,56 Millionen Euro durch eine A.V. Maximus Holding AG finanziert, die einst Aliyev gehörte. Nach Angaben von dessen Anwalt habe der Kasache jedoch seit 2007 nichts mehr mit der Firma zu tun. Diesen relativ bescheidenen 1,56 Millionen stehen insgesamt 62 Millionen an Investitionsvolumen gegenüber.

Übersiedlung des ORF könnte VBM eine Wertsteigerung verschaffen

Jetzt will der SPÖ-nahe Alexander Wrabetz den von ihm geführten ORF nach St.Marx übersiedeln und versucht, rote, schwarze und grüne Stiftungsräte davon zu überzeugen. Dies, obwohl St. Marx für den ORF die kostspieligste Alternative wäre. Umgekehrt bringt die Übersiedlung des ORF auf ein Nachbargrundstück der Media Quarter Marx Errichtungs- und Verwertungsgesellschaft dieser und ihren Gesellschaftern eine nachhaltige Wertsteigerung.

Faymann und Ostermayer als Schlüsselfiguren für St. Marx

Mit dem amtierenden SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann und seinem Staatssekretär Josef Ostermayer sitzen zwei Personen im Kanzleramt, die über viele Jahre hinweg die Bau- und Immobilienpolitik des roten Wien geführt haben. Fix ist bereits, dass auch die im 100-Prozent-Eigentum der Rebublik stehende Wiener Zeitung und der SPÖ-nahe Echo-Verlag nach St. Marx ziehen. Über SPÖ-nahe Stiftungsräte könnte die rot Reichshälfte via Bundeskanzleramt auch den ORF dort hin übersiedeln. Offensichtlich möchte man noch schnell vor den nächsten Nationalratswahlen 2013 alle im Einflussbereich der SPÖ stehenden Medienunternehmen in St.Marx konzentrieren. FPÖ-Generalsekretär Kickl will nun vom Bundeskanzler wissen, welche Rolle sein Amt sowie Faymann und Ostermayer selbst bei den Standortentscheidungen spielen.

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