Die Führung der Volksrepublik China wird zunehmend nervös. Seit 2010 gibt es keine seriösen Zahlen mehr über die tatsächliche Staatsverschuldung der kommunistischen Großmacht. Der Staatsrat hat nun den Auftrag gegeben, dass der Rechnungshof aktuelle Zahlen ermitteln soll. Bei der letzten Gesamterhebung ging man von 10,7 Billionen Yuan – umgerechnet 1,35 Billionen Euro – aus. Der Wirtschaftsboom der vergangenen Jahre wurde offensichtlich mit Krediten aus dem Ausland finanziert, nun fürchtet die Führung in Peking jedoch einen Finanzcrash.
Grundlage des bisher stattgefundenen Wirtschaftswachstums war ein sogenanntes Stimulationsprogramm aus dem Jahr 2008, für das Peking etwa 4 Billionen Yuan ausgegeben hat, um die Wirtschaft zu stabilisieren und der weltweiten Finanzkrise zu entkommen. Ein Teil davon war fremdfinanziert.
Peking möchte wirtschaftspolitisch gegensteuern
Nun möchte Peking gegensteuern, um einem möglichen Wirtschafts- und Finanzcrash zu entkommen. In den letzten Monaten wurden die Goldreserven erheblich aufgestockt. Gleichzeitig strebt man massive Strukturreformen in Wirtschaft und Verwaltung an. Zukünftige Investitionen möchte man vor allem auf Infrastrukturprojekte konzentrieren. Die Verschuldung im Ausland soll mittelfristig zurückgefahren werden.