Seit Jahren kommt es an der serbisch-ungarischen Grenze zu aggressiven Handlungen seitens Schleusern und deren illegalen Wirtschaftsmigranten gegen die ungarischen Grenzanlagen und Beamten. Inzwischen wird sogar am helllichten Tag auf die Grenze geschossen.
Bilder von abgefeuerten Patronen
Es kam in den vergangenen Jahren immer wieder vor, dass nachts Schüsse auf die Grenzanlagen abgegeben wurden. Nun geschieht dies schon am Tag. Aufgedeckt wurde der Skandal vom Parlamentsabgeordneten und Präsidenten der Partei “Unsere Heimat”, László Toroczkai. In einem Video auf seinem YouTube-Kanal (nur auf Ungarisch verfügbar) berichtet er ausführlich darüber. Zu sehen sind Aufnahmen aus den Grenzdörfern, in denen man die Schüsse deutlich hört. Anschließend werden Bilder von den abgefeuerten Patronen gezeigt. Die Grenzeinheiten bestätigen, dass es sich um Schüsse von der serbischen Seite aus handelt.
Könnte Vorstufe einer Gewalt-Eskalation sein
Die Schüsse können dabei nur von den Migranten beziehungsweise deren Schleppern kommen. Ethnische oder politische Konflikte sind hier ausgeschlossen, da auf der serbischen Seite die Region (Nordwojwodina) fast ausschließlich von Ungarn besiedelt ist. Aber auch zwischen Serben und Ungarn herrscht ein gutes Verhältnis. Was die Migranten jedoch mit den Schüssen bezwecken wollen, bleibt unklar. Möglicherweise dient es zum Aggressionsabbau, da sie es durch den Grenzzaun immer schwerer über die Grenze schaffen. Es könnte jedoch auch eine ernste Warnung und eine Vorstufe einer Gewalt-Eskalation sein.
Lage an Grenzzaun nach wie vor kritisch
Ungarn betreibt im Gegensatz zu den meisten Ländern der Europäischen Union eine deutlich migrationskritischere Politik. Wie Der Spiegel damals berichtete, hat Ungarn 2015 als Reaktion auf die Flüchtlingskrise einen massiven Grenzzaun zu Serbien bauen lassen. Die patriotische Oppositionspartei “Unsere Heimat” berichtet jedoch immer wieder darüber, dass nach wie vor Gewalt und illegale Übertritte in der Region vorkommen. Wie unzensuriert berichtete, ist die Partei letztes Jahr überraschend aus dem Stand heraus mit rund sechs Prozent der Stimmen ins Parlament eingezogen.