Am 24. Oktober 2013 jährte sich zum 140. Mal die Baufertigstellung der ersten Wiener Hochquellwasserleitung. Diese führt über 30 Aquädukte das Trinkwasser der Wiener aus den niederösterreichischen Quellgebieten in die österreichische Bundeshauptstadt. Die Bauarbeiten begannen 1870. Nach nur drei Jahren Bauzeit wurde diese damals modernste Art der Wasserversorgung vom niederösterreichischen Rax-Schneeberg-Gebiet entlang der Thermenlinie fertig gestellt. Kaiser Franz Joseph I und der Wiener Bürgermeister Cajetan Felder, ein Freiheitlicher, eröffneten sie anlässlich der Weltausstellung. Der Hochstrahlbrunnen am Wiener Schwarzenbergplatz wurde ebenfalls als Erinnerung an dieses innovative Bauwerk der öffentlichen Wasserversorgung errichtet. Ebenfalls erbaut wurden damals die Wasser-Hochbehälter am Rosenhügel, auf der Schmelz, am Wienerberg und am Laaerberg.
Cajetan Felder schuf Wiener Hochquellwasserleitung
Erbaut wurde die erste Wiener Hochquellwasserleitung in der Ära des legendären freiheitlichen Bürgermeisters Cajetan Felder. Er hatte das Bürgermeisteramt in Wien in den Jahren 1868 bis 1878 inne und zeichnete neben dem Bau der Hochquellwasserleitung auch für die Grundsteinlegung zum neuen Wiener Rathaus, die Donauregulierung sowie die Schaffung des Wiener Zentralfriedhofs verantwortlich.
Als Jurist und Anwalt war Felder seit dem Abschluss seines Studiums dem national-liberalen Lager verbunden und wirkte ab 1849 als Gemeinderat, später als Bürgermeister-Stellvertreter und dann als Bürgermeister. Daneben führte er seine Rechtsanwaltskanzlei und für ein ihm anvertrautes Mündel auch eine Brauerei. Die FPÖ Wien pflegt die Tradition Felders im Rahmen des von ihr 1987 begründeten Cajetan-Felder-Instituts.