Die seit einem halben Jahr regierende SYRIZA-Regierung unter der Führung von Ministerpräsident Alexis Tsipras hat Griechenland auch in der Wirtschaftsgeschichte wieder einige Schritte zurückgeführt: Es blüht der gute alte Tauschandel, die Geldwirtschaft ist zum Teil abgeschafft. Nachdem die griechischen Konsumenten und Unternehmer in den vergangen Wochen mit stark reglementierten Bargeldmengen auskommen mussten, sind viele von ihnen wieder zur alten Tauschwirtschaft zurückgekehrt.
Vor allem Landwirte, Gewerbetreibende und kleine Händler bedienen sich aus Bargeldmangel dem Tauschgeschäft. Von regionalen Einzelinitiativen verlagert sich diese Wirtschaftsform durch Internetplattformen zunehmend auf eine landesweite Ebene.
Mehrwertsteuererhöhung geht bei Tauschwirtschaft ins Leere
Die neue Tauschwirtschaft hat zwar für die unmittelbar Beteiligten Vorteile, da sie vom Bargeld unabhängig sind, der Staat schaut dabei jedoch durch die Finger. Vor allem die kürzlich als Gegenleistung für ein neues Hilfspaket beschlossenen massiven Mehrwertsteuererhöhungen können so unterlaufen werden.
Obst und Gemüse oder gewerbliche Dienstleistungen unterliegen häufig einer gewissen Schwankungsbreite nach Angebot und Nachfrage. Damit lassen sich dann steuerliche Aspekte wunderbar ausgleichen. Die Athener Regierung und die internationalen Gläubiger werden so wieder einmal durch die Finger schauen.