Die Wiener SPÖ-Stadrätin Sandra Frauenberger, unter anderem für Integration und Bildung zuständig, lässt in einem Interview mit der Presse aufhorchen. Für sie gebe es in Wien keine islamischen Kindergärten, weil diese gegen den Bildungsplan der Stadt verstoßen würden. Ebenso sei die Umsetzung eines Burkaverbotes in den Schulen „nicht so einfach“.
Frauenberger sieht kein Problem mit Islam
Im Interview wurde Frauenberger unter anderem auf die vielen muslimischen Männer angesprochen, die sich weigern, Frauen die Hand zu geben. Die SPÖ-Funktionärin sehe dieses Problem aber nicht, schließlich wurde ihr bisher von Muslimen immer die Hand gegeben. Zudem verstehe sie als Frauenstadträtin Geschlechterunterschiede im 21. Jahrhundert ohnehin nicht. Aber auch den Betrieb von islamischen Kindergärten in Wien kann sich die Integrationsstadträtin nicht vorstellen. Da die Islamische Glaubensgemeinschaft offiziell keinen Kindergarten betreibe, würde es solche auch nicht geben. Schließlich müssten sich alle Kindergärten an den städtischen Bildungsplan halten. Werden Kindergärten mit religiösem Hintergrund angemeldet, stehe nicht die Ideologie im Mittelpunkt der Überprüfung sondern die „Qualitätssicherung“, so Frauenberger.
Burka in Schule zulässig, Kreuz nicht
Angesprochen auf das sich ausbreitende Problem der Burkaträgerinnen an Wiener Schulen, meinte Frauenberger, dies sei rechtlich gedeckt. Ohnehin höre sie zum ersten Mal von diesen Problemen. Beim Kopftuch geben die SPÖ-Frauen dem Selbstbestimmungsrecht der Frauen Vorrang, bei der Burka müsse man aber möglicherweise eine „Positionierung“ mit dem Koalitionspartner, den Grünen, anstreben. Angesprochen auf ein Verbot meinte die SPÖ-Stadträtin lediglich dies sei „nicht so leicht umzusetzen“. Zum Vergleich: Als sich Eltern einer Wiener Schule über Kreuze in den Klassenzimmern beschwerten, wurde rasch gehandelt und diese abgehängt. Die Burka als ebenso religiöses Symbol wie das Kreuz sei nun aber „nicht so einfach“ aus den Schulen zu entfernen.