Reisen macht Spaß. Wenn es günstig ist, umso mehr. Während die meisten Österreicher jeden Cent zweimal umdrehen müssen, wenn sie sich auf Reisen begeben, schaut es beim Grünen Europaabgeordneten Michel Reimon ganz anders aus. Er gönnt sich eine Flugreise in der Businessclass nach Brüssel – wahrscheinlich auf Kosten des europäischen Steuerzahlers.
Heute Morgen um Punkt 09.44 Uhr, hob ein Airbus A319 der Brüssel Airline in Richtung der belgischen Hauptstadt ab. Mit an Bord: Michel Reimon. Er war Spitzenkandidat der burgenländischen Grünen bei der Landtagswahl im Burgenland 2010 und ist seit Anfang Juli 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments.
Kein schlechtes Gewissen?
An und für sich nichts besonderes, doch Reimon entschied sich, „Business“ zu fliegen. Erste Reihe fußfrei, sozusagen. Für einen Abgeordneten der mit einem üppigen Spesenkonto ausgestattet ist, stellt so eine Reise kein Problem dar. Unzensuriert.at-Recherchen zufolge, kostet der Flug in der Früh knapp 500 Euro, bei einer Flugzeit von nur etwas mehr als 90 Minuten. Österreichische Familien machen um den gleichen Preis wahrscheinlich eine Woche Urlaub am See oder bezahlen ihre Monatsmiete, Reimon hingegen fliegt lieber Business.
Warum nicht mit dem Fahrrad nach Brüssel?
Für einen Grünen ist eine solche Reise dann doch etwas außergewöhnliches, da man ja in der Vergangenheit oft und gerne gegen die Privilegien diverser Abgeordneten auf europäischer und nationaler Ebener wetterte. Und außerdem ist ja die Fliegerei für die angebliche Öko-Partei ohnehin etwas ganz Schlimmes. Zu oft mobilisiert man gegen Fluglärm und den Ausbau diverser Flughäfen. All das gerät schon mal in Vergessenheit, wenn es um den eigenen Luxus geht. Mit dem Fahrrad nach Brüssel wäre dann doch etwas zu weit…