Die enge Verflechtung von Wirtschaft und Politik, böse Zungen sprechen gar von "Freunderlwirtschaft", ist in Österreich um ein Kapitel reicher. Ausgerechnet der Grüne Ex-Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner wechselt nun zur Erste Group und wird dort Manager.
Wallner einst Kritiker von ÖVP-Bankenverflechtung
Ironischerweise war es Wallner, bis 2009 auch Generalsekretär der Caritas, der 2011 gegen den Lobbyismus rund um die ÖVP zu Felde zog und diese als „politischen Arm von Raiffeisen und Drehscheibe von Lobbyisten“ charakterisierte. Jetzt wird Wallner selbst zum Manager bei einer der größten Banken Österreichs, die mit Konzernchef Andreas Treichl ebenfalls beste Beziehungen in die heimische Politik pflegt.
Der Ex-Grüne soll künftig „Company Transformation and Civil Society Partnerships“ für Österreich und ganz Zentral- und Osteuropa aufbauen.
Korruption in Österreich auf dem Vormarsch
Der rasch gefundene Neu-Job Wallners, erst im Dezember schied er bei den Grünen aus, wirft nicht nur auf die "Freunderlwirtschaft" in Österreich sondern auch auf die Grünen ein schiefes Licht, geben sich diese ja nach außen immer gerne als anti-neoliberale Bankenkritiker.
Es verwundert daher auch nicht, dass sich Österreich im diesjährigen, globalen Korruptionsranking verschlechterte. Aktuell liegt unser Land auf Rang 17, beispielsweise hinter Hong Kong. Vor allem Postenschacher und intransparente Steuermittelverwendungen sind hierzulande ein ernstzunehmendes Problem.