Friedrich Merz will Angela Merkel beerben. Seine berufliche Expertise lässt auf seine politische Ausrichtung schließen.

29. Oktober 2018 / 21:20 Uhr

Merkel-Nachfolge: Lobbyist für amerikanischen Investmentriesen bringt sich in Stellung

Das Ende der “Ära Merkel” ist eingeleitet. Und schon bringen sich ihre Erben in Stellung: CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Gesundheitsminister Jens Spahn – und Merkels alter Rivale Friedrich Merz. Schon im Juli berichtete unzensuriert, dass er sich als “Erbe” von Angela Merkel anschickt.

Zahlreiche Aufsichtsratsposten

Friedrich Merz war bis vor 14 Jahren lange Zeit in führenden Positionen der CDU tätig. Bis 2009 saß er für die Union im Bundestag, unterlag dann aber im Machtkampf Angela Merkel und verzichtete auf eine erneute Kandidatur aufgrund “parteiinterner Differenzen”.

In der Folge schied er aus der Politik aus und wurde Aufsichtsrat der Deutschen Börse, Aufsichtsrat bei IVG Immobilien, dazu Beirat der Commerzbank sowie von Borussia Dortmund und Vorsitzender der Atlantik-Brücke – an Ämtern mangelt es dem früheren CDU-Politiker wahrlich nicht.

Lobbyist für amerikanischen Investment-Riesen

Erst kürzlich wurde der gelernte Jurist Vorsitzender des Aufsichtsrates beim deutschen Ableger des weltgrößten Vermögensverwalters “Blackrock”. Zuletzt managte das Unternehmen nach eigenen Angaben ein Anlagevolumen von 4,1 Billionen Euro. Merz wollte dort eine “weiter gefasste Beraterrolle einnehmen”, in der er “die Beziehungen mit wesentlichen Kunden, Regulierern und Regierungsbehörden in Deutschland für Blackrock fördern wird”.

Kurz und gut: Der mögliche neue CDU-Vorsitzende ist offensichtlich wichtiger Lobbyist eines amerikanischen Investment-Riesen in Deutschland. Dazu passt seine Rolle in der Berliner Transatlantik-Denkfabrik “Atlantik-Brücke”. Sollte Merz Angela Merkel beerben, wird wohl die US-Hörigkeit einen neuen Höhepunkt erreichen.

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