Vor kurzem sorgte der CDU-Fraktionschef im Bundestag, Ralph Brinkhaus, für einen veritablen Skandal. Denn im Zuge der Nachfolgedebatte rund um Bundeskanzlerin Angela Merkel und Annegret Kramp-Karrenbauer (beide CDU) meinte Brinkhaus, er könne sich in zehn Jahren durchaus auch einen Moslem in der Position des Bundeskanzlers vorstellen. Seither reist die Diskussion rund um die Aussage nicht ab.
Moslem als Kanzler, warum nicht?
Im Zuge eines Gespräches mit der evangelischen Nachrichtenagentur Idea meinte der CDU-Politiker, dass er sich im Jahr 2030 durchaus einen Moslem als Kanzlerkandidat der Christlich Demokratischen Union vorstellen könne. Wenn dieser die “Werte und Ansichten” der Partei vertrete, stehe einer Kandidatur nichts im Wege.
Diese Aussage sorgte aber bei so manchem Parteikollegen für Irritationen, wie die Reaktionen der vergangenen Tage zeigten. Von “falschen Signalen” war da etwa die Rede. Der CDU-Chef von Mecklenburg-Vorpommern, Vincent Kokert, hielt die Aussage gar für falsch wiedergegeben.
Anders sah dies wiederum Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU). Sie pflichtete Brinkhaus gegenüber der Bild bei: “Selbstverständlich könnte auch ein muslimischer Christdemokrat, ein Hindu oder ein Atheist für die CDU Bundeskanzlerin werden.”
Zentralrat der Muslime zeigt sich erfreut, AfD ist empört
Erfreut über diese Aussage zeigte sich hingegen der Zentralrat der Muslime in Deutschland. “Herr Brinkhaus spricht eigentlich eine Selbstverständlichkeit an,” so der Vorsitzende des Zentralrats, Aiman Mazyek, gegenüber der Heilbronner Stimme.
Die AfD reagierte ebenfalls auf die Aussage Brinkhauses. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Beatrix von Storch sieht durch den Sager die politische Linie der CDU bestätigt und kontert in einem Video:
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