SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern mühte sich kürzlich tatsächlich aus seinem Büro am Ballhausplatz und brachte den Arbeitern, die vor seinem Fenster im historischen Teil von Wien die Straße aufreißen, höchstpersönlich Wasser vorbei. Schließlich ist ja Wahlkampf.
Mauerbau von Bundeskanzleramt in Auftrag gegeben?
Doch der billige Versuch von Stimmenfang geht plötzlich nach hinten los. Jetzt glaubt nämlich keiner mehr, dass er vom Bau der umstrittenen Anti-Terror-Mauer rund um das Bundeskanzleramt und die Präsidentschaftskanzlei nichts gewusst habe.
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Schildbürgerliche Posse wird zur Lachnummer
Michael Jeannée hat in seiner Kolumne in der Kronen Zeitung zwei Varianten ins Spiel gebracht, mit der er die schildbürgerliche Posse zur endgültigen Lachnummer macht:
Erste Variante:
Wenn es stimmt, dass "man" erst auf Twitter und durch die Zeitungen von Deinem (Jeannée spricht damit die Mauer an, Anm. d. Redaktion) Hochziehen um Ballhausplatz und Hofburg erfahren hat…
…dann bis Du der erschütternde Beweis von sagenhafter Indolenz. Und zugleich ein erhellender Blitz auf Gleichgültigkeit und Bürgerferne.
Zweite Variante:
"Man" hat von Dir nicht erst auf Twitter und durch die Zeitungen erfahren, sondern sehr wohl Bescheid gewusst…
…aber das Echo, die Reaktion, den Zorn der Wiener auf einen antiterroristischen Schutzwall aus Beton für die "Staatsspitze" mitten im kostbarsten Teil ihrer Stadt unterschätzt…
…zumal ähnliche Maßnahmen zum Schutze "normaler" Bürger in der Kärntner Straße, auf Graben, Kohlmarkt und Stephansplatz kein Thema waren.Dann lügt Kanzleramtsminister Thomas Drozda.
Sobotka: "Auftrag kam vom Bundeskanzleramt"
Thomas Drozda (SPÖ) hatte, wie unzensuriert berichtete, den plötzlichen Baustopp der Anti-Terror-Mauer veranlasst. Wer den Bau in Auftrag gegeben hat, sagt keiner. ÖVP-Innenminister Wolfgang Sobotka behauptet gegenüber der APA, dass der Auftrag zum Mauerbau vom Bundeskanzleramt kam.