“Ich schlafe mit meinem Lehrer”, gesteht im aktuellen Werbefilm von Mömax eine offensichtlich noch nicht einmal 14-jährige Schülerin. Die Einschaltung sollte auf überzogene Art und Weise klar machen, dass alles “raus” muss. Nicht nur Geständnisse, die eine Straftat darstellen, sondern auch die zum Verkauf angebotenen Möbel der Billigkette. In der Werbung reagiert der Vater des mehrfach auf zwölf Jahre eingeschätzten Mädchens auf das Geständnis mit einem banalen Schulterzucken, anstatt seiner Fürsorgepflicht nachzukommen. Eine Tatsache, die sogar die Österreichischen Kinderschutzzentren auf den Plan ruft, wie die Presse berichtete.
Anzeigepflichtige Handlung
“Im Spot werden Missbrauch Minderjähriger und seine Folgen bagatellisiert und als normal bzw. nichts Besonderes dargestellt. Ein Affront Betroffenen gegenüber, für die es oft eine große Überwindung bedeutet, sich jemandem anzuvertrauen”, heißt es in deren Presseaussendung. Neben einem Familienvater, der sich gleich nach dem Geständnis der Schülerin als schwul bekennt und zumindest in der Realität seine Familie vor den Zusammenbruch stellen würde, wird das sexuelle Verhältnis einer Minderjährigen mit einer Vertrauensperson als normal dargestellt.
Wogen in sozialen Netzwerken gehen hoch
Was in Wirklichkeit eine Straftat ist und unter den Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses fällt, nimmt die Möbelkette jedoch gelassen. Sie tritt damit allerdings tief ins Fettnäpfchen und muss mehrfach öffentliche Kritik einstecken, wie Einträge auf Twitter und Facebook zeigen. Ein Nutzer beschwert sich aber nicht nur über den als völlig normal dargestellten Geschlechtsverkehr mit Minderjährigen und die fehlende Vorbild- sowie Moralwirkung von Mömax, sondern auch über die Botschaft, dass Schwule und Transgender also ” raus” müssten. Ein Schuss, der nach hinten losging.
Werberat zeigt keine offizielle Reaktion
Eine offizielle Stellungnahme des Werberates gibt es bisher zwar keine, ein Sprecher von Mömax ließ gegenüber Medien allerdings ausrichten, dass gerade eine neue Version des Werbefilms synchronisiert werde. Besagte Ausstrahlung sollte nur bis zum 13. Jänner erfolgen, mehrfach wurde sie allerdings auch danach noch gesehen und kritisiert.