Niederösterreichs Grüne gingen bei den gestrigen Landtagswahlen mit einem Minus von 1,64 Prozentpunkten als Verlierer vom Platz. Spitzenkandidatin Helga Krismer versucht indes, das schlechte Abschneiden schönzureden.
Grüne Wahlverlierer jubeln
“Wir haben ein wahnsinnig tolles Ergebnis erreicht!”, jubelt die grüne Spitzenkandidatin Helga Krismer auf Facebook. Ein klassischer Fall von Realitätsverlust. Denn sie hat es mit ihrer Partei am gestrigen Wahlabend gerade einmal auf 6,42 Prozent der Wählerstimmen gebracht und eines von vier Mandaten verloren. Damit hat ihre Fraktion mit nunmehr drei Mandataren im Niederösterreichischen Landtag nicht einmal mehr Klubstatus.
Die Grünen mussten also empfindliche Verluste und damit weiterhin schwindendes Wählervertrauen einstecken. Wohl kein gutes Zeugnis für die Arbeit der angeblichen Öko-Partei im niederösterreichischen Landtag. Die Niederösterreicher haben am gestrigen Wahlsonntag nämlich die offensichtlich schlechte Leistung dieser Partei in ihrem Bundesland beurteilt und nicht die bereits abgestrafte Performance der ehemaligen grünen Nationalratsfraktion. Frau Krismer scheint das anders zu sehen.
Minus 20 Prozent!
8,06 Prozent der Wähler hatten den Grünen bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2013 noch das Vertrauen geschenkt. Damit entpuppt sich das vermeintlich geringe Minus von 1,64 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl aber als Verlust von satten 20 Prozent. Demgegenüber konnten die Freiheitlichen trotz breit angelegter Negativkampagne um gut 100 Prozent zulegen und ihre Mandatszahl verdoppeln.
Wahlverlierer auch ohne Liste Pilz
Dass das Ergebnis nicht ganz so katastrophal wie von Krismer vielleicht befürchtet ausfiel, lässt sich auch auf einen ganz einfachen Umstand zurückführen. Anders als bei der Nationalratswahl, trat am linken Rand des Parteienspektrums mit den Grünen nur eine ernst zu nehmende Liste an. Denn anders als im letzten Oktober war die Liste Pilz in Niederösterreich nicht zur Wahl gestanden. Und dennoch war das Wahlergebnis um 20 Prozent schlechter, als noch fünf Jahre zuvor. Man muss daher kein Prophet sein, dass bei einem Antreten der Pilz-Partei der gestrige Wahlabend für die Grünen wohl wieder im Tal der Tränen geendet hätte.