Der Front National (FN), der bei der Europawahl 2014 mit fast 25 Prozent der Stimmen stärkste Kraft in Frankreich war, diskutierte am 10. März auf einem Parteitag in Lille seine Europapolitik.
Unter anderem wurde die Frage erörtert, ob der FN den Ausstieg aus dem Euro fordern solle. Eine Mitgliederbefragung hatte ergeben, dass 67 Prozent der Parteimitglieder den Euro-Ausstieg und 90 Prozent ein Referendum über einen “Frexit”, einen Ausstieg aus der EU nach britischem Vorbild, wünschen. 82 Prozent hatten sich gegen eine weitere Mitgliedschaft Frankreichs im Schengen-Raum ausgesprochen.
Forderung nach Einwanderungsstopp
98 Prozent der FN-Mitglieder sprachen sich dafür aus, “die Einwanderung drastisch zu begrenzen” und Franzosen bei Sozialzuwendungen “nationalen Vorrang” zu gewähren.
Berater von US-Präsident Donald Trump zu Gast auf dem Parteitag
Große Begeisterung löste die Rede des früheren Chefstrategen von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, aus. Er hatte zuvor die siegreiche Lega im Wahlkampf in Italien beraten und betonte auf dem FN-Parteitag: “Die Geschichte ist auf unserer Seite”. Der FN sei “Teil einer weltweiten Bewegung”, die größer sei als Frankreich, Italien oder Polen.
Neuer Name für Front National?
Am 11. März wird die politische Ausrichtung des FN diskutiert einschließlich eines neuen Namens. Parteivorsitzende Marine Le Pen, die als einzige Kandidatin wohl weiterhin der Partei vorstehen wird, sprach vor Beginn des zweitägigen Parteitags von einem “historischen Wendepunkt” für den FN. Sie will die Parteibasis für ein Bündnis mit dem bürgerlichen Lager gewinnen.