Ein Flugblatt von ToysRus, das in den vergangenen Tagen in den Postkästen der Wiener Haushalte landete, schockt viele Eltern. Da wird – ganz harmlos neben Kinderwägen oder Babyschaukel – ein besonders umstrittenes Kinderspielzeug zum Verkauf angeboten: Die “Magnum Superdrum” um knapp 25 Euro.
“Kinderspielzeug” mit automatischer Rotationstrommel
Auf dem Werbebild ist diese Kinderwaffe in den Händen eines schwarzafrikanischen Kindes zu sehen, und darunter wird das Gerät so beschrieben:
Schießt vier Darts in 10 Sekunden ab, automatische Rotationstrommel mit 40 Pfeilen. Bis zu 20 m Reichweite.
Daneben ist gleich eine “Elite Longshot” zu erwerben:
Umbaubar in 2 Waffen, Zielfernrohr, Standbeine und Reload-Clip. Bis zu 30 Meter Reichweite. Inkl. 6 Elite-Darts. Preis: 39.98 Euro.
Gewaltspielzeuge sollten gemieden werden
“Muss denn das sein?,” fragen sich nun besorgte Eltern, die sich über diese Angebote von Kinderwaffen bei einem Spielzeugwarenhändler gar nicht erfreut zeigen.
Nun streiten sich seit Jahren Psychologen, ob Gewalt beim Spielen oder in Filmen tatsächlich gewalttätiges Verhalten fördert. Einig ist man sich aber darüber, dass Gewaltspielzeug tunlichst vermieden werden sollte.
Wolfgang Bort von der “Spielwerkstatt Rhinozeros” in Essen, Deutschland, schreibt zu diesem Thema:
Der Slogan “Kauft kein Kriegsspielzeug” ist aus diesem Blickwinkel eine sehr wichtige Forderung. Da wir ständig heute mit aggressiven Reizen umgeben sind, die uns zur Gewalt anregen und auffordern, müssen wir für eine umfangreiche Verminderung eintreten. Dies freiwillig in unserem persönlichen Umfeld und natürlich auch per Gesetz in unserer Gesellschaft.
Dass unsere Umwelt weniger zur Gewalt im Spiel verführen sollte, erscheint wohl recht einleuchtend und ist langfristig gesehen, anstrebenswert und wichtig.