Die 150-Euro-Challenge hat für Ingrid Brodnig, eine Journalistin des Magazins profil ein rechtliches Nachspiel. Auf ihrem Twitter-Zugang rät Brodnig davor ab, Artikel von unzensuriert zu verlinken – weil dadurch uns in mehrfacher Weise geholfen wäre. Nun, konkret geht es um den überaus erfolgreichen Artikel eines Lesers, der klar belegte, dass er mit seinen Essenseinkäufen locker über die Runden kommt und nicht einmal 150 Euro braucht. Warum also die Zensur für unzensuriert?
Oberlehrerhaft schreibt die profil-Frau auf ihrem twitter-account:
Mein Tipp: Artikel lieber screenshotten als verlinken – so kann man problematische Artikel thematisieren, ohne die Sichtbarkeit der Seite auf Google zu erhöhen oder User direkt dorthin zu führen Den Screenshot kann man auch kommentieren & erklären, was daran problematisch ist
Ich sehe, dass einzelne Webseiten und User den aktuellen unzensuriert-Artikel gepostet oder verlinkt haben
Ich kann nur davon abraten, zu Adressen wie der FPÖ-nahen Seite unzensuriert zu verlinken – man hilft ihnen dadurch auf mehrfache Weise
(Thread) pic.twitter.com/NJxiAsKj8H
– Ingrid Brodnig (@brodnig) 31. Juli 2018
Vorsicht bei Empfehlungen von “profil”
Brodnig wäre allerdings gut beraten, nochmals die Journalisten-Schulbank zu drücken. Nachdem sie den erwähnten Artikel von unzensuriert nicht verlinkte, sondern stattdessen ein Bildschirmfoto veröffentlichte, verletzte sie die Urheberrechte jenes Fotografen, der der Redaktion von unzensuriert sein Foto mit den Euroscheinen zur Verfügung stellte. Und dieser hat bereits Klage eingereicht. Brodnig wird demnächst Post von Top-Medienanwalt Michael Rami erhalten.
Wir können Frau Brodnig nur davor abraten, öffentlich geradezu in “Fake-News-Manier” zu verbreiten, dass man Artikel nicht verlinken und stattdessen Bildschirmfotos einfügen solle. Denn das kann sehr teuer werden. Wir raten Frau Brodnig: “Manchmal kann Schweigen Gold wert sein.”