Am 27. Oktober soll der 46-jährige Robert B. in einer Synagoge in Pittsburgh (Pennsylvania, USA) elf Menschen erschossen haben. Schnell waren die medienwirksamen Botschaften serviert: Der Attentäter sei ein Juden-Hasser, hätte Hassbotschaften gegen Juden auf einem einschlägigen Internetnetzwerk abgesetzt und an allem sei Präsident Donald Trump schuld.
Unauffälliger Attentäter
Der nicht vorbestrafte B. war mindestens 20 Minuten lang in dem jüdischen Gotteshaus, bevor er festgenommen werden konnte. Er erlitt selbst mehrere Schussverletzungen und wurde zunächst im Krankenhaus behandelt. Der Schütze soll seit Jahren über eine Waffenlizenz verfügt haben und Besitzer von mehreren Waffen sein.
Medien werfen Trump Mitverantwortung vor
Kurz vor den Kongresswahlen rückt das Attentat in die politische Debatte. Und hier wird der Schuldige gleich ausgemacht: Präsident Donald Trump. “Mit seiner diffamierenden Rhetorik heize er die Gewalttaten an”, schreibt etwa die Presse. Die Washington Post beklagt: “Unter Trump herrsche ein Klima, “in dem die Gefühle weißer Nationalisten und anderer Hassgruppen nicht mehr unterdrückt werden.” Für die israelische Zeitung Haaretz sei Trump der “Hauptverantwortliche” für das Klima, das solche Taten hervorbringe – bezeichnender Weise ist der Journalist, der dies zum Besten gibt, David Rothkopf, ein Ex-Regierungsmitarbeiter unter dem demokratischen Präsidenten Bill Clinton gewesen. Da weiß man, woher der Wind weht.
Cui bono?
Der mutmaßliche Synagogen-Attentäter Robert B. ist jedoch keineswegs ein Anhänger Donald Trumps. Auf der Onlineplattform Gab soll er sich kritisch zum Präsidenten geäußert haben, da dieser von Juden “umgeben” sei. Die New York Times berichtet über einen anderen Internetbeitrag des mutmaßlichen Attentäters, wonach er sich nichts aus Trump mache, weil dieser “ein Globalist, kein Nationalist” sei. Außerdem betonte er, dass er Trump nicht gewählt hätte.
Dennoch unterstellen die Medien Trump eine Mitverantwortung – nicht seinen politischen Mitbewerbern, denen der Attentäter offensichtlich nähersteht. Der Tag der “Midterms”, der Zwischenwahlen, rückt näher. Am 6. November stimmen die US-Amerikaner letztlich über den Kurs von Donald Trump ab. Dabei geht es bei den Demokraten um viel, sehr viel. Da scheint jedes Mittel recht, Unterstellungen wie das Beschränken der Meinungsfreiheit eingeschlossen.