Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) macht mit ihrer Bürokratie Ärzten und Patienten das Leben unnötig schwer, meint die Kärntner Ärztekammer.

11. Feber 2025 / 13:11 Uhr

Fax-Ablöse: ÖGK-Bürokratie bremst Ärzte und gefährdet Patientenversorgung

Das Fax war lange Zeit das bevorzugte Kommunikationsmittel im Gesundheitswesen. Das Ende der bewährten Technologie stellt das medizinische Personal jedoch vor neue Herausforderungen, Kritik gibt es an der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).

Inkompatible Systeme erschweren die medizinische Kommunikation

Die Partner der ÖGK müssen nun auf eine andere Übermittlungstechnik umsteigen, besonders gerne werden von den niedergelassenen Ärzte im Land die sogenannten Befundübermittlungsbänder genutzt. Die ÖGK und andere Akteure des Gesundheitsbereiches würden allerdings auf andere Kommunikationsschienen zurückgreifen, bemängelt die Ärztekammer Kärnten in einer Aussendung. Das sorgt für einiges Chaos, weil die verschiedenen Systeme nicht miteinander kompatibel sind. “Dies bedeutet, als Absender kann man sich nie sicher sein, was der Empfänger verwendet!”, sagte dazu Markus Opriessnig, Präsident der Kärntner Ärztekammer. Die Konsequenz: Wer im Gesundheitswesen miteinander kommunizieren will, braucht immer mehrere Kommunikationskanäle, um sicherzustellen, dass die Befunde auch wirklich ankommen.

Bürokratie verzögert Versorgung und frustriert Ärzte und Patienten

Opriessnig nennt dabei beispielsweise den Fall eines Patienten, der an einer chronischen Unterschenkel-Wunde leidet. Für die Wundversorgung braucht dieser eine spezielle Wundspüllösung. Jetzt kann diese Lösung ärztlich verordnet werden und, nachdem die Genehmigung eines Chefarztes vorliegt, über eine Apotheke oder einen Sanitätsfachhandel bezogen werden. Der Arzt, der die Wundlösung verschreibt, muss sie allerdings online über das “Gesundheitspartnerportal” der ÖGK einreichen – “die Antwort kam zuletzt, trotz digitaler Übermittlung, per Post retour und dauerte in Summe sechs Tage. Sechs Tage, an denen der Patient nicht jene Wundversorgung erhält, die er benötigt“ kritisiert Opriessnig.

Unnötige Kosten und ineffiziente Kommunikation durch die ÖGK

Auch nicht verstehen kann er, dass jenes Gesundheitsportal zwar eine Chat-Anwendung hat, diese aber selbst nicht zum Senden der Antworten benutzt wird. Diese wird stattdessen kostenpflichtig per Post versendet. Das löse nicht nur bei den Patienten Unmut aus, sondern frustriere auch die Ärzte, diese müssten sich “(völlig unschuldig) Vorhaltungen der PatientInnen anhören und scheitern oft bei ihren Bemühungen, Ansprechpartner in der ÖGK zu finden“. Damit erschwere die Gesundheitskasse mit ihrer Bürokratie die Arbeit der niedergelassenen Ärzte.

Sichere Wege der Kommunikation zu schaffen, sei wichtig, so Opriessnig. Dabei sollte aber eine angemessene Vorlaufzeit mit eingerechnet werden, die Kommunikationswege miteinander kompatibel sein und zudem allen Beteiligten kostenlos zur Verfügung stehen.

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