Wie schmutzig das politische Geschäft sein kann, zeigen ÖVP und Mainstream-Medien gerade in Österreich. Da wird nicht einmal Halt vor der Frau des FPÖ-Chefs gemacht.
Am Donnerstag bezeichnete es Oe24 als „Affäre“, weil die Ehefrau von Herbert Kickl – übrigens eine Top-Juristin – in der Volksanwaltschaft nach elf (!) Jahren einen Karriereschritt mache. Zwischen den Zeilen insinuierte der Schreiber Postenschacher, er sprach von einer „delikaten Rochade“.
Peinliche Anpatzversuche
Der mediale Angriff auf die Ehefrau des FPÖ-Chefs, die Kickl stets aus der Öffentlichkeit herausgehalten hatte („Privat ist privat“), ist der bisher traurige Höhepunkt von peinlichen Anpatzversuchen, die auf die Blauen insgesamt hereinprasseln wie der Starkregen im September.
Verfolgungsjustiz der Regierungsparteien
Die Auslieferung von Kickl wegen einer angeblichen Falschaussage im Untersuchungsausschuss wertete FPÖ-Nationalratsabgeordneter Christian Ragger als „Verfolgungsjustiz der Regierungsparteien“, zumal Kickl seine Aussagen noch dazu im Schutz der Immunität gemacht habe und die Staatsanwaltschaft darüber erst aufgeklärt werden musste. Ziel der Kampagne ist auch Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ), dem die ÖVP medienwirksam das Vertrauen entzogen hatte. Und ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker richtete Kickl im Parlament aus: „Herr Kickl, niemand braucht Sie in dieser Republik“.
Schmutziges, durchschaubares Anschütten
Herbert Kickl, der sich trotz (oder gerade wegen) der politischen Übergriffe, die sich nun bis in seine Familie hineinziehen, über ein Umfrage-Rekordergebnis von 36 Prozentpunkten freuen darf, betrachtete die Ereignisse auf seiner Facebook-Seite nüchtern.
Nehammer, so Kickl, würde mit dem Rücken zur Wand stehen. Inhaltlich würde er nichts voranbringen, daher sei seine Politik eine Ansammlung von Unwahrheiten und leeren Versprechen. Um seine Verliererkoalition parteiintern als alternativlos darzustellen, schütte er und seine Chaotentruppe mit Gerhard Karner, Christian Stocker, August Wöginger und Co. die FPÖ an, wo es nur gehe:
So schmutzig – so durchschaubar. Es wird kein gutes Ende für diese ÖVP-Spitze nehmen.