Zum ersten Mal seit der Finanzkrise 2008 wird es heuer mehr als 7.000 Insolvenzen in Österreich geben. Die meisten Firmenpleiten verzeichnet die Stadt Wien

30. November 2024 / 08:27 Uhr

Trauriger Rekord: Mehr als 7.000 Unternehmen gehen heuer insolvent

Österreich befindet sich vor einer Rekordwelle an Insolvenzen: Erstmals seit 16 Jahren sollen 2024 mehr als 7.000 Unternehmen in die Zahlungsunfähigkeit gehen. So viele Insolvenzen gab es zuletzt während der Finanzkrise 2008.

23 Prozent mehr Insolvenzverfahren

In den ersten neun Monaten des Jahres stieg die Zahl der Insolvenzen bereits um 23 Prozent auf 5.000, wie auf einem Bericht des Gläubigerschutzvefereins Creditreform hervorgeht. Damit ist das Niveau von vor der Corona-Pandemie übertroffen, teilte der Verband mit. 3.000 Mal wurde ein Insolvenzverfahren eröffnet, was ein Plus von 24 Prozent bedeutet, in den restlichen Fällen wurden die Insolvenzanträge mangels Vermögen abgewiesen (21 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum).

Hohe Kosten sorgen für veritable Wirtschaftskrise

Creditreform-Chef Gerhard Weinhofer sieht die Ursache für die Pleitewelle in einem “toxischen Mix”: Der Binnenkonsum und Exporte brächen ein und verbänden sich mit den hohen Produktionskosten:

Hohe Lohnstückkosten, hohe Material- und Energiekosten zusammen mit einer ausufernden Regulatorik machen es immer mehr Unternehmen schwer, in Österreich erfolgreich zu sein.

Am wenigsten Insolvenzen gab es in Vorarlberg (acht von 100.000 Unternehmen beantragten statistisch ein Insolvenzverfahren), den traurigen Rekord stellt die Bundeshauptstadt Wien mit mehr als 13 Insolvenzen pro 100.000 Unternehmen.

Schwarz-Grün schwächt Wirtschaftsstandort

Die Verantwortung für die desaströse Wirtschaftslage sieht FPÖ-Wirtschaftssprecher Axel Kasegger bei ÖVP-Kanzler Karl Nehammer und dessen Wirtschaftsminister Martin Kocher. Hinsichtlich der voraussichtlich neuen Ampel-Regierung aus ÖVP, SPÖ und Neos sieht Kasegger schwarz: Mit dieser werde nämlich “der linke bürger- und wirtschaftsfeindliche Kurs von Schwarz-Grün prolongiert und die Inflation angeheizt und unser Wirtschaftsstandort weiter geschwächt“, so der Nationalratsabgeordnete. Das Land brauche endlich Reformen und Entlastungsmaßnahmen für Unternehmen und deren Beschäftigte: Schwarz-Grün habe jedoch das Auslaufen von Unterstützungen in Kauf genommen, dazu kämen noch die gestiegenen Strom- und Gasnetz-Kosten und die bis heute ausgebliebene Verlängerung des Strompreiskosten-Ausgleichsgesetzes für energieintensive Sparten. Kassegger fordert die Verlängerung dieser Unterstützungsmaßnahmen noch in diesem Jahr.

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