Am 29. September wählt Österreich einen neuen Nationalrat. Zum Entsetzen des linken Establishments liegt seit über einem Jahr die FPÖ mit Parteiobmann Herbert Kickl in Umfragen stabil an erster Stelle. Für die linke Stadtzeitung Falter Grund genug, um zu einer Matinee unter dem Titel „Wer hat Angst vor Herbert Kickl“ zu laden. Und die Steuerzahler durften das unfreiwillig mitbezahlen.
Die „Gefahr Kickl“
Stattgefunden hat diese Matinee am letzten Sonntag im „Stadtsaal“ im sechsten Wiener Gemeindebezirk. Wie aus der Ankündigung zu entnehmen ist, war sie einzig und allein FPÖ Bundesparteiobmann Herbert Kickl gewidmet. Die Falter-Chefreporterin und notorische FPÖ-Jägerin Nina Horaczek durfte darüber referieren, wie „gefährlich“ der FPÖ-Obmann doch angeblich sei. Auch der inferiore Ex-BVT Chef Peter Gridling durfte über Kickl in dessen Zeit als Innenminister herziehen. Auch die angebliche Autokratie des rechten „Schreckgespenstes“ Viktor Orbán durfte im Zusammenhang mit Kickl an diesem Vormittag nicht fehlen. Zufrieden klopfte sich die versammelte linke Blase am Ende wahrscheinlich auf die Schultern: „Na dem Kickl haben wir es heute aber gegeben.“
Von Wirtschaftsagentur der Stadt Wien gefördert
So weit, so gut, wäre das Kickl-Bashing nicht mit Steuergeldern gefördert worden. Denn unter der Programmankündigung ist zu lesen: „Gefördert durch die Wirtschaftsagentur Wien. Ein Fonds der Stadt Wien.“ Eine Wirtschaftsagentur der Stadt Wien fördert eine Anti-Kickl Veranstaltung einer Wochenzeitung?
Sieht man sich auf der Internet-Seite der „Wirtschaftsagentur Wien“ um, findet man so absolut nichts, das eine Förderung der Falter-Veranstaltung gerechtfertigt hätte. Denn gefördert werden dort neuartige Vorhaben von Unternehmen und Gründern. Darunter auch „hochwertige neue Medienprojekte“. Ihr Vorhaben sollte eine Neuerung am Markt oder für Ihr Unternehmen sein“, ist dort zu lesen.
Polit-Propaganda unter Mantel „mediale Innovation“
Redakteure auf eine Bühne zu stellen, die dort politische Propaganda und sonstiges betreiben, soll also ein „neuartiges Vorhaben“, eine „Neuerung am Markt“, „ein hochwertiges, neues Medienprojekt“ sein? Ernsthaft? Was ist daran neu oder originell? Wohl eher ein alter Hut und beim Falter überdies ein Nischenprodukt für ein überschaubar kleines Klientel. Abgesehen davon, dass ein aus Steuergeldern gespeister Fonds einer Gebietskörperschaft keine einseitigen politischen Propagandaveranstaltungen zu fördern hat. Aber im Roten Wien scheint alles möglich zu sein.