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Rund 320.000 Menschen sind in Österreich arbeitslos gemeldet. Obwohl Österreich im Vergleich zur gesamten EU schlecht abschneidet, lobt Arbeitsminister Martin Kocher seine Arbeit.

2. Oktober 2023 / 15:54 Uhr

Österreich fällt ab im Euro-Raum: Arbeitslosigkeit wieder gestiegen

Seit April geht es am Arbeitsmarkt bergab. Im September lag die Arbeitslosenquote schließlich bei 5,9 Prozent, das Arbeitslosen-Plus war das bisher höchste im ganzen Jahr.

Indikator zeigt nach unten

Dabei ist die Arbeitslosigkeit vor allem in der Baubranche, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der Industrie gestiegen. Insbesondere das Bauwesen gilt als Indikator für die Gesamtwirtschaft: Es wird also noch weiter bergab gehen.

Österreich fällt ab in Europa

Vor allem im Vergleich zum Euro-Raum und zur gesamten EU wird deutlich, wie schlecht Österreich unter der schwarz-grünen Regierung dasteht. Denn dort ist die Arbeitslosigkeit im selben Zeitraum gesunken. Österreich, das immer weit unter dem Niveau des Euro-Raums lag, ist bei der Arbeitslosenrate jetzt fast gleichauf.

Das EU-Statistikamt berechnet für Österreich eine Arbeitslosenrate von 5,3 Prozent im August, für die ganze EU von 5,9 Prozent.

Eigenlob von Regierung

Und trotzdem verstieg sich Arbeits- und -Wirtschaftsminister Martin Kocher heute, Montag, zu der Aussage:

Diese Entwicklung zeugt einmal mehr davon, dass der österreichische Arbeitsmarkt weiterhin resilient ist und den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen trotzt.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt sei „überraschend stabil“, man hätte einen stärkeren Anstieg, gemeint ist ein stärkerer Niedergang am Arbeitsmarkt, erwartet.

Kritik von FPÖ und SPÖ

Für FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch seien die neuesten Daten zum Arbeitsmarkt ein Warnsignal, dass sich „die Standortattraktivität sowie Wettbewerbsfähigkeit Österreichs, aber auch die soziale Lage noch mehr verschärfen“.

SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch nannte „die Kombination aus steigender Arbeitslosigkeit, immer noch viel zu hoher Teuerung und sinkender Wirtschaftsleistung besorgniserregend“.

Ausländer sind keine Lösung

Belakowitsch mahnte vor allem Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel ein, der sich aufgrund des demografischen Wandels verschärfen wird. Dabei kritisierte sie die schwarz-grüne Einwanderungspolitik. Denn gerade der nach wie vor hohe Ausländeranteil unter den Arbeitslosen sei ein eindeutiger Beleg dafür, dass der Fachkräftemangel nicht durch Einwanderung gelöst werden kann.

Das dürfte auch dem SPÖ-nahen Gewerkschaftsbund (ÖGB) und der ebenfalls SPÖ-nahen Arbeiterkammer (AK) aufgefallen sein. Denn beide weisen darauf hin, dass der Fachkräftemangel „nur gestillt werden kann, wenn auch ausreichend konkrete Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen angeboten werden“. Keine Rede von noch mehr Einwanderung.

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