Mit dem Beginn des „Pride Month“ im Juni hat der grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch eine unappetitliche Werbekampagne gestartet. Das brachte ihm nicht nur eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ein, sondern auch eine Anfrage im Parlament.
Begriffe aus den Porno-Seiten
FPÖ-Frauen- und Familiensprecherin Rosa Ecker wollte von Rauch nämlich Hintergründe der „perversen Sexkampagne fürs Po-Lecken auf Kosten der Steuerzahler“ erfahren. Wie berichtet, gab Rauch vor, mit der Kampagne „Tabus brechen“ zu wollen. Googlet man aber die landläufig wenig bekannten Begriffe wie „Rimming“, „Doggy“ oder „Scissoring“, landet man unweigerlich auf Porno-Seiten. Bei „Rimming“ handelt es sich zum Beispiel um eine Sexualpraktik des Po-Leckens.
Mehr als 60.000 Euro Kosten
Rauch hat nun die Anfrage von Rosa Ecker beantwortet – und wenig von sich gegeben, woraus man schließen könnte, dass die Aktion, die den Steuerzahlern 60.214,04 Euro kostete, von denen vor allem der Mainstream durch Inseratenschaltungen profitierte, tatsächlich für das Tabu-Brechen gedacht war. Konkret stellte Rosa Ecker folgende Frage dazu:
Welchen Nutzen haben die Österreicher durch das Brechen von Tabus in Bezug auf Porno-Begriffe wie „Scissoring”, „Doggy”, „Rimming” oder „Gruppensex”?
Verschiedene Sexualpraktiken abgebildet
Minister Rauch antwortete ausweichend:
Um die Zielgruppen der Kampagne bestmöglich zu erreichen und neben anderen Werbemitteln hervorzustechen, wurde auf eine zielgruppenspezifische, auffällige Gestaltung der Werbemittel gesetzt. Dies gilt auch für die textliche Gestaltung der Werbemittel. Bei der Textierung wurde bewusst darauf geachtet, verschiedene Sexualpraktiken abzubilden.
“Minister wollte mit einer kleinen Perversion auffallen”
FPÖ-Frauensprecherin Rosa Ecker sagte, dass die teils sogar in sich widersprüchliche Beantwortung durch Minister Rauch zeige, dass es hier in keiner Weise um die behauptete Vorbeugung beziehungsweise Bekämpfung von sexuell übertragbaren Krankheiten gegangen sei. Wörtlich meinte sie:
Tatsächlich wollte der Minister einfach im sogenannten “Pride Month” auch noch mit einer kleinen Perversion auffallen, für die er uns Steuerzahlern mehr als 60.000 Euro in Rechnung stellt.
Der größte Skandal dabei sei aber, dass die expliziten Begriffe aus dem Wortschatz der Porno-Industrie, die hier verwendet wurden, auf den Postkarten und Bierdeckeln auch jedes Kind lesen könne, so Ecker, die daher auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet hat.
Hier die Beantwortung der parlamentarischen Anfrage von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) im Originalwortlaut: