Wie Immobilienexperten warnen, steuert die Bundeshauptstadt auf eine Wohnungskrise zu.
Einbruch bei Wohnungsfertigstellungen
Spätestens in zwei Jahren droht eine Angebotslücke, denn auf Österreichs größtem Markt wird aufgrund der hohen Preise weniger gebaut. Erwartet wird, dass die Wohnungsfertigstellungen bis 2025 zumindest um 53 Prozent auf maximal 7.500 Einheiten zurückgehen.
Das dürfte die durch Zuzug aus den Bundesländern und durch unverminderte Einwanderung aus dem Orient und Afrika weiterhin steigende Nachfrage nicht decken. Wenn weniger Angebot als Nachfrage vorliegt, werden die Preise in weiterer Folge steigen.
Mittelstand unter Druck
Verschärft wird die Lage dadurch, dass immer weniger Österreicher Eigentum schaffen können und im Mietmarkt verbleiben. Dadurch sinken zwar die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen in Wien, gegenüber dem Vorjahr um rund zwölf Prozent, aber das hilft dem Mittelstand nicht. Durchschnittlich kostet ein Quadratmeter Wohnfläche in der Bundeshauptstadt aktuell 7.084 Euro.
Laut Hauptverband der Sozialversicherungsträger betrug 2021 das durchschnittliche Brutto-Monatseinkommen (14 Mal) der Arbeitnehmer in Österreich rund 2.700 Euro. Er kann sich also nur alle zweieinhalb Monate einen Quadratmeter Wohnfläche leisten, ohne etwas gegessen oder getrunken zu haben.