Eine Steuergeldverschwendung ähnlich dem schwarz-grünen Luxus beim Opernball wäre fast an der medialen Berichterstattung vorbeigegangen. Doch diesmal soll Richard Schmitt (der allerdings auch die Tageszeitung Die Presse zitiert) ein Lob gebühren. Aktuell wurde auf eXXpress.at bekannt, dass der grüne Vizekanzler Werner Kogler als für Kultur zuständiger Minister das „Forum Kultur“, eine Veranstaltung im Wiener Volkstheater, an dem 799 Personen teilgenommen hatten, mit fürstlichen 186.000 Euro unterstützte.
Die Anfragebeantwortung ist zwar seit mehr einer Woche auf der Parlamentsseite abrufbar. Die Kosten verblüffen dennoch. 186.069,70 Euro wurden aktuell vom Ministeirum bezahlt beziehungsweise werden letztendlich bezahlt werden müssen, da noch nicht alle Rechnungen beim Ministerium eingereicht wurden.
Ein paar Schmankerln
Das Volkstheater erhielt für Miete und Personal an die 31.000 Euro. An eine Agentur flossen für Grafik und Webseite 15.300 Euro. Catering verschlang 53.060 Euro. Konzept und Projektmanagement 37.334,65 Euro. Zwei Personen moderierten die Veranstaltung um insgesamt 12.000 Euro.
Kogler meinte in seiner Beantwortung:
Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) hat in den vergangenen zwei Jahren einen breiten Dialog- und Beteiligungsprozess durchgeführt und die gesamte Kunst- und Kulturbranche gebeten, ihre Erwartungen und Wünsche an eine Kunst- und Kulturstrategie des Bundes zu äußern. Dieser Prozess fand in mehreren Stufen statt und hat ein breites Spektrum an Rückmeldungen ergeben. Eines der vielfach genannten Anliegen war die Forderung nach mehr Kommunikation und einem breitangelegten Austausch über und mit der Kulturpolitik. Diesem Anliegen kommt das BMKÖS nach, indem mit dem FORUM KULTUR ein regelmäßiger, strukturierter Austausch aller für den Bereich Kunst und Kultur relevanten Akteur:innen [sic]– Politik, Kultur, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Medien – erfolgt.
Zwei Fragen sollten noch erlaubt sein. Gab es Eintrittskarten, die zu bezahlen waren? Wieso wurden die Kosten nicht von jenen 799 Künstlern bezahlt, die den Weg ins Volkstheater genommen haben? Kogler lebt wohl nach dem Motto, dass für die Kunst nichts zu teuer sein darf, da es ohnehin der Steuerzahler finanzieren darf.