Schon vor zehn Jahren hat der damalige freiheitliche Nationalratsabgeordnete Rainer Widmann über den ORF gesagt, er sei ein „Rotfunk mit einigen grünen Streifen“. Wie recht er damit hatte, offenbarte sich gestern, Sonntag, bei der Berichterstattung über die Kärntner Landtagswahl.
Historisch größte Verluste
So titelte der ORF trotz historisch großer Verluste für die Roten unter Landeshauptmann Peter Kaiser:
SPÖ-Sieg mit großen Verlusten
Die SPÖ hat so viele Wählerstimmen verloren, wie noch nie zuvor in Kärnten. Minus 9,02 Prozent ließen Kaiser und seine Genossen auf 38,92 Prozent der Stimmen absacken.
Messen mit zweierlei Maß
Nur wenige Wochen davor hatte die Landeshauptfrau in Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner, ebenso eine historische Niederlage eingefahren. Damals titelte der ORF:
ÖVP stürzt ab, FPÖ klar vor SPÖ
Nichts mit „Sieg“, nichts mit Betonung, dass die ÖVP weiter stimmenstärkste Partei in Niederösterreich ist. Im Jänner hatte die ÖVP-Niederösterreich ein Minus von 9,7 Prozent der Stimmen eingefahren und war bei 39,93 Prozent gelandet – also bei immer noch mehr Prozent an Wählerstimmen, als Kaiser in Kärnten erreichte.
Vorwurf bestätigt
In der Berichterstattung über die sehr vergleichbaren Misserfolge der beiden Landeshauptleute zeigt sich klar und deutlich, wo das Herz der ORF-Reporter schlägt.
Und genau das ist auch der Vorwurf an den öffentlich-rechtlichen und damit eigentlich zur parteipolitischen Neutralität verpflichteten Staatsfunk. Der linke Standard hatte erst im Oktober mittels Befragung herausgefunden, dass der ORF den meisten Österreichern politisch als zu weit links berichtend steht. Gestern, Sonntag, lieferte er erneut einen Beweis dafür.