Mit dem österreichweiten “KlimaTicket” (KTÖ, eigentlich eine Jahresnetzkarte) können Personen seit 26. Oktober 2021 für wohlfeile 1.095 Euro im Jahr alle Öffis in Österreich benutzen. Das ist deutlich billiger, als wenn sie diese getrennt bezahlen müssten. Mit Stand Oktober 2022 gab es 208.847 verkaufte KTÖ. Die meisten dieser Netzkarten wurden in Wien (65.747) und Niederösterreich (54.446) verkauft. Die Zahlen nannte die grüne Ministerin Leonore Gewessler aufgrund einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Parlamentariers Alois Kainz.
Kosten für alle in dreistelliger Millionenhöhe
Kainz fragte allerdings auch nach den Kosten, die seit der Einführung des KTÖ entstanden sind. Die Kosten (Finanzierungshaushalt) der Einführung und des laufenden Betriebs des KTÖ belaufen sich mit Stand Mitte November auf rund 204 Millionen Euro. Um den Finanzierungshaushalt zu erklären: Durch die relativ niedrigen Verkaufspreise der Netzkarte entgehen sämtlichen beteiligten Unternehmen, die Bahn- und Zugverbindungen anbieten, Einnahmen. Dazu zählen die ÖBB, die WESTbahn, der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) und noch einige andere Unternehmen. Für sie alle muss der Steuerzahler 196 Millionen Euro berappen – unabhängig davon, ob er mit der Bahn fährt oder mit dem Auto oder per pedes unterwegs ist. Das mag ein Erfolg für die Nutzer dieser Netzkarte sein – für den Steuerzahler ist es ein festes Verlustgeschäft.