In der sogenannten Saurrevolution gelangten 1978 die Kommunisten durch einen gewaltsamen Putsch an die Macht. Doch lange konnten sie sich nicht halten.

2. September 2021 / 19:07 Uhr

Als in Afghanistan der Kommunismus den Frieden beendete

Nach dem Abzug der Nato-Truppen hat der Westen in Afghanistan ein zerstörtes Land zurückgelassen, das in wenigen Tagen von den radikal-islamischen Taliban eingenommen wurde. Unzensuriert beleuchtet die Geschichte Afghanistans in einer Serie näher, um zu verstehen, wie es soweit kommen konnte. Heute zeigen wir auf, wie Afghanistan zum Paradebeispiel des gescheiterten Kommunismus wurde.

Kommunistischer Staatsstreich scheiterte schnell

1978 endete der Frieden in Afghanistan, als in der sogenanntenn Saurrevolution die kommunistische Demokratische Partei Afghanistans gewaltsam durch einen Staatsstreich die Macht übernahm. In Folge der Machtübernahme versuchten die neuen Herrscher, das traditionell-moslemische Afghanistan rasch in eine kommunistische Idealgesellschaft umzuwandeln. Der Versuch scheiterte innenpolitisch und führte zu starken gesellschaftlichen Umbrüchen und sogar zu einem Bürgerkrieg, der den Frieden bis heute beendete. Jedoch wurde auch das Scheitern des Kommunismus auf internationaler Ebene gezeigt: Die ebenfalls kommunistische Sowjetunion bekämpfte das neue Afghanistan aus rein wirtschaftlichen und geostrategischen Gründen.

Politische Theorie der Gewalt

Als 1978 die Saurrevolution der Startschuss für das moderne Chaos in Afghanistan war, herrschte dort zuvor rund 60 Jahre lang Frieden. Wie unzensuriert berichtete, war die Zeit des Friedens ein ständiger Machtkampf zwischen westlichen orientierten Machthabern und einer konservativ-islamisch geprägten Landbevölkerung. Die Machtübernahme der Kommunisten, die nach Lenins Vorbild agierten, zeigt dabei das Scheitern des leninistischen Bolschewismus. Lenin entfernte sich dabei von der ursprünglichen Theorie von Marx. Während laut Marx, grob zusammengefasst, der Kommunismus in einem langen Prozess und Übergang von der Fürstenherrschaft über den Kapitalismus und über den Sozialismus errungen wird, wollte Lenin diesen Prozess verkürzen und unmittelbar mit Waffengewalt den zu erstrebenden Endzustand herbeiführen.

Aufstände und Gefechte

Dieses gewaltsame Einführen versuchten auch die Kommunisten in Afghanistan 1978. Mit ihren radikalen Ideen stießen sie die Lebensweise der moslemischen Bevölkerung vor den Kopf. So war es einer der Grundpfeiler der Kommunisten, die Religion zu bekämpfen. Im streng islamisch-gläubigen Afghanistan ein zum Scheitern verurteiltes Projekt. Schnell kam es im Volk zu Aufständen und kleinen bürgerkriegsähnlichen Gefechten mit Regierungsgegnern. So brachte der Kommunismus nicht den propagierten Idealzustand einer Gesellschaft, sondern Chaos und Gewalt.

Auch Sowjetunion entlarvt sich

Gleichzeitig wurde auch die internationale kommunistische Gemeinschaft vorgeführt. Die Sowjetunion unter dem damaligen Anführer Leonid Breschnew war strikt gegen die Machtübernahme der Kommunisten in Afghanistan. Dies ist skurril, denn die Sowjetunion hätte es aus weltanschaulicher Sicht begrüßen müssen, wenn sich ein Staat dem Kommunismus zuwendet. Auf den zweiten Blick wird klar, dass es auch im „Arbeiter und Bauernstaat“ der Sowjetunion nur um Geld und geopolitische Macht ging. Das kommunistische Afghanistan wurde von der Führung in Moskau als unsicher und chaotisch eingestuft. Sofort wurde die „sozialistische Bruderliebe“ über Bord geworfen und alles daran gesetzt, die kommunistische Revolution im (damals noch direkten) Nachbarland aufzuhalten.

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